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Katarina Fischer – Liebe geht anders

Katarina Fischer macht vieles. Sie ist als Musikerin mit der Powertrash-Kombo HGich.T unterwegs, arbeitet als DJ und als Fotoredakteurin in der Hansestadt Hamburg. Und als ob das nicht schon genug wäre, ist sie jetzt auch noch unter die Schreiberlinge gegangen. Ihr Erstlingswerk heißt „Liebe geht anders“ und ist dieser Tage im Heyne Verlag erschienen. Und der Roman erzählt genau von dem, was der Titel verspricht: Von einer jungen Hamburgerin, die versucht, zwischen Liebe und Wahnsinn ihren Weg zu finden.

Zu Beginn erst einmal der Trailer zum Buch:

Genauer gesagt handelt es sich bei der Protagonistin um eine Dame namens Daphne. Sie selbst fühlt sich schon allein von ihrem Namen ziemlich gepeinigt, aber diesem kann man ja auch nicht alle Schuld in die Schuhe schieben. Fest steht, dass sie ein ziemliches Pech mit Männern hat. Sie ist eigentlich Dauersingle und wenn sich grad aus Versehen eine Beziehung anbahnt, geht diese meist viel schneller in die Brüche, als es ihr lieb wäre. Auch der türkische Gemüsehändler ihres Vertrauens macht ihr das Leben nicht leichter, als er ihr bei jedem Ladenbesuch einen weiteren Mann vorstellt, den sie eigentlich lieber nicht näher kennenlernen möchte… Doch dann kommt Felix! Die rosarote Brille wird aufgesetzt, es ist die große Liebe, was auch sonst? Doch nach geschlagenen zwei Monaten Beziehung fällt ihm plötzlich auf, dass das ‚große Gefühl‘ fehlt. Die Beziehung nimmt ein jähes Ende und das ‚große Gefühl‘ des Liebeskummers nimmt Daphne vollkommen ein. So nimmt das Chaos seinen Anfang. Es folgen Liebeleien mit einigen anderen Männern, sturzbetrunkene Abende, die das alles auch nicht besser machen und langwierige Gespräche mit Freundinnen, die auch so ihre Probleme haben. Selbst die letzte Rettung bei ihrem besten Freund Hannes ist nicht ganz so sicher, wie gedacht, denn auch mit ihm gibt es plötzlich einige unangenehme Schwierigkeiten. Auch ihre Kollegen im Büro sind ihr bei dem Ganzen keine wirklich große Hilfe. Und als dann sogar noch ihre Mutter einen neuen Lebenspartner findet und ihre täglichen Anrufe unterlässt, versteht Daphne die Welt gar nicht mehr. Es ist ein Gefühlchaos, das mit Kleinigkeiten beginnt und sich in ein nicht mehr zu beherrschendes Monster verwandelt. Dann bekommt sie den Tipp, alle schlechte Erinnerungen in eine Liste zu verpacken, die nach und nach abgearbeitet werden soll. Ob das gut ausgehen kann…?

Katarina Fischer schafft es, den Leser wirklich nah an die Protagonistin heranzubringen. Und obwohl man es bei Daphne mit einer stattlichen Depression zu tun hat, wirkt die Geschichte nicht unbedingt traurig. Es ist viel mehr so, dass man sich beim Lesen desöfteren beim Lachen erwischt. Denn Katarina Fischer ist in der Lage, die Geschichte in kluge Wörter zu verpacken und die Kuriosität der kleinen Dinge des Alltags auf den Punkt zu bringen.

„Liebe geht anders“ ist nur einer unten vielen Liebes- oder Liebeskummer-Romanen, die so auf dem Markt zu finden sind. Und trotzdem ist gerade diese Geschichte eine ganz Besondere. Speziell jeder Hamburger, der das Buch liest, wird häufig zum Grinsen gebracht und versteht die Verweise auf die Stadt und auf ihr Nachtleben. Aber auch für jeden anderen ist das Buch eine Empfehlung wert. Denn Liebe geht zwar anders, aber beim Lesen wird jeder das ein oder andere Stück Daphne in sich wiederfinden können.


VÖ: „Liebe geht anders“ erschien im November 2010 auf Heyne.

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