Es könnte ja alles so niedlich sein… Die Band heißt Katze. Im Musikvideo zur ersten Single tummeln sich ebendiese Tiere in kunterbunter Farbe herum, denn der Sänger der Band ist nebenbei auch Comic-Zeichner. Der Titel des Albums lautet „Du Bist Meine Freunde“. Und die Band macht zuckersüßen Indiepop. Wie gesagt KÖNNTE das alles sehr niedlich sein, wenn es doch nicht so schlimm nervig wäre.
An sich lässt sich gegen schrammelige Popsongs ja nichts sagen. Britta aus Berlin haben schon mehr als einmal bewiesen, dass so etwas erfrischend sein kann. Katze kommen ebenfalls aus Berlin und versuchen nun offensichtlich, ähnlich charmant zu sein – Was die Musik noch relativ gut hinbekommt. Melodien, gebaut aus Gitarre, Schlagzeug und diversen Synthesizern, die in den Köpfen hängenbleiben, sowie Refrains, zum zum Mitsummen einladen. Das Manko an der ganzen Sachen: Die Stimme von Sänger Klaus Cornfield. Da kann sich die Musik noch so viel Mühe geben, sobald dieser Mann singt, zieht sich jede Faser zusammen. Erschreckend quietschig und alles andere als harmonisch mit der Musik. Gerettet wird die Situation dann, wenn seine weibliche Bandkollegin zum Mikrofon greift, denn sie kann singen. Leider passiert das im Verlauf der Platte viel zu selten. So ist „Fabrikmädchen“ der einzige Song, der wirklich überzeugen kann.
Was die Situation noch ein wenig rettet, sind die Texte der Songs. Geschrieben mitten aus einer unschuldigen Welt. Katze sehen ihre Umgebung durch die Augen von Kindern und gehen erfrischend unverklemmt mit Themen wie Verliebtheit und Freundschaft um. Schade, dass man bei dem Gesang diese kleinen Alltagsweisheiten nicht wirklich genießen kann.
Es wird sicherlich eine Zielgruppe für diese Art von Musik geben. Das sind vielleicht diejenigen, die Locas In Love zu deprimierend finden und denen Stereo Total zu anzüglich ist. Aber für meine Ohren ist das hier als Ganzes betrachtet nichts anderes als nervtötend. Ach, was soll’s – Du bist leider nicht meine Freunde, Katze…
VÖ: „Du Bist Meine Freunde“ erscheint am 23.07.2010 auf ZickZack.