„Nullsummenspiel“ ist auserwählt, die zweite Auskopplung von Kettcars drittem Streich „Sylt“ zu werden. Man könnte diese Single aber genauso gut „Graceland 2“ nennen, denn neben dem Titeltrack finden sich noch saftige 6 Remixe von „Graceland“ auf der Zusammenstellung.
„Glück gefunden und nicht zufrieden.
Das Ziel erreicht und liegen geblieben.
Am Ende steht immer die Null
…und was wir dafür halten!“
„Nullsummenspiel“ ist ein typischer Kettcar-esquer Song. Poprockig, schöner Gesang und mit Weisheit geschwängert. So möchte Marcus Wiebusch und mit Zeilen wie diesen beibringen, dass man es vielleicht ausnahmsweise mal nicht mit ständiger Selbstwahrnehmung und dem dazugehörigen Selbstmitleid versuchen sollte – Das Gras ist nicht immer grün auf der anderen Seite.
Was die Single aber auf jeden Fall auch ausmacht, sind die Remixe. Grand Hotel und Audiolith sitzen jetzt im selben Gebäude, da ist es kein Wunder, dass sich auch auf den Platten die Nähe wiederspiegelt. 4 der 6 Remixe stammen aus dem Hause Audiolith: Von Egotronic, Krink, Plemo und auch Frittenbude findet man einen Remix auf der Single. Lässt es Plemo noch langsam angehen, mit einem sanften tanzbaren Beat unterlegt, da schlägt einem die knarzige Hooklinge Egotronics direkt mitten ins Gesicht – Energie pur, man kennt es von diesen Herren ja auch nicht anders. Und was hier auch noch besonders heraussticht: Die Verdrehung der Lyrics, bzw. einzelne Stellen über den Kopf geworfen, so dass letzten Endes die Hauptaussage von dem Remix „Wir nennen es Party!“ lautet. Und auch Audiolith-Neuling Krink zeigt mit seinem Remix, was er auf dem Kasten hat. Von dem ursprünglichen Song ist kaum noch was zu merken, hier zieht sich Elektrizität durch den Song und die Lyrics wurden fast komplett ausgespart. Der einzige Satz, der überlebt hat, „Das ist Graceland“, wurde dann aber auch einer gehörigen Nachbearbeitung unterzogen – Fetzt. Der Remix von den Herren aus der Frittenbude wurde schonmal namentlich etwas umgetauft. Anstatt „Graceland“ darf man sich nun mit „Raveland“ anfreunden, der Song wurde komplett neu aufgenommen. Mister Crackstein hat den Text umgemodelt, so dass es problemlos in jedem Club heavy rotation laufen könnte: So verlässt anstatt Elvis, wie im Original, hier Mickey Mouse das Kartenhaus und man schafft es nicht, nach Zahlen zu malen, obwohl man es soll – Herrlicher Remix und unangefochten der Tanzbarste!
Die letzen beiden Remixe sind von Computer und Jan Weigel. Beide Versionen sind im Vergleich zu den Audiolith-Mixen ruhiger, aber auch elektronisch und runden das Gesamtbild dieser Single gut ab.
Solche Zusammenarbeit ist auf jeden Fall gern gesehen – Vielleicht gibt es ja Kollaborationen à la Grand Hotel van Audiolith in Zukunft öfter. Wie auch immer, der Anfang ist gemacht und funktioniert allemal – Thumbs up!
VÖ: „Nullsummenspiel“ ist seit dem 30.05. auf GHvC erhältlich.
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