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The Fratellis – Here We Stand

Sommer, Sonne, Schottenrock. Im wahrsten Sinne des Wortes – die Fratellis haben nach angemessener Wartezeit endlich ein neues Album. Und das, wo sie schon fast in Vergessenheit geraten waren. Here We Stand heißt das gute Stück, und es ist so, wie man es von den Schotten gewohnt ist: frisch, frech und gut gelaunt. Definitiv sommer- und festivaltauglich.

Jetzt, wo doch wieder Fußball ansteht, da braucht man Lieder zum Feiern (und bierbeseelt schunkeln).
Wir erinnern uns: 2006 gab es da den Song „Chelsea Dagger“, der vom Radio, TV oder Player direkt in die Beine ging und in UK auch direkt zum Stadionsong Nummer eins gekürt wurde.
Die Fratellis sind mit ihrer neuen Platte kein Stück schlechter geworden: es gibt keinen Song, der sich nicht durch die gewohnte Glam-Rock’n’Roll-Mischung auszeichnet.
Weniger spontan, als man es vom Debütalbum Costello Music gewohnt war, dafür mit Klavier und Sixties-Flair gleich zu Beginn.
Und auch sonst sehr abwechslungsreich: Bei „Mistress Mabel“, der ersten Single, schlägt das Herz jedes Classic Rock-Fans höher, Metalgitarre und imposante Rhythmuswechsel finden sich in „Tell me a Lie“. Im Gegensatz zu „Babydoll“, einer der Songs mit hohem Ohrwurmfaktor, oder „Stragglers Moon“, das plötzlich recht ruhig und geordnet daherkommt .
Trotz dieser kleinen Ausgleitungen wird Here We Stand dominiert vom typischen Fratellis-Sound.
Wer einen Nachfolger zu „Chelsea Dagger“ sucht, ist mit „A Heady Tale“ und „Shameless“ (von Sänger Jon selbst als „lyrisch“ bezeichnet) gut beraten.
Heimlicher Sommerhit ist eindeutig „Look Out Sunshine!“ – sowohl zur Beschallung von Festivalzeltplätzen wie auch für Nachmittage im Freibad und durchtanzte Nächte geeignet. Das allerdings ist ein Argument, das gleichzeitig auf das ganze Album passt.

Die zweite CD einer Überfliegerband hat es immer ein bisschen schwer. Da wird misstrauisch jede Veränderung beäugt und oft genug die Kreativität hinterfragt.
Im Vergleich zu Costello Music klingt Here We Stand alles in allem mehr nach Popmusik und auf jeden Fall mehr nach großem Stadion-Rock. Die Lalala- und Dumdumdum-Parts sind hier wesentlich weniger vertreten, aber was die Band ausmacht, ist noch immer da. Wenn auch der Aha-Effekt des Debüts hier doch etwas zu kurz kommt.
Ob mit dem dritten Album dann vielleicht die große Überraschung kommt?
Man darf gespannt sein.

Here We Stand (Island/Universal), seit dem 06.06.08 im Laden.

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