Mit ihrem dritten Album liefert die italienische Alternative-Rock-Formation Klimt 1918 den „Soundtrack For The Cassette Generation“. So zumindest behauptet es der Untertitel ihrer aktuellen Platte „Just In Case We’ll Never Meet Again“, die in diesen Tagen erschien. Sie ist eine Rückbesinnung auf die Gitarrenmusik der Achtziger Jahre ohne dabei vordergründig gestrig klingen zu wollen.
Im Gegensatz zu Indie-Bands wie Interpol oder den Editors, die sich in junger Vergangenheit an die musikalische Tradition Joy Divisions anlehnten, beziehen Klimt 1918 ihre Impulse weniger aus dem Wave-Segment. Schon der Opener „The Breathtaking Days“ lässt eine Überlagerung und Überladung verhallender Gitarren erkennen, so dass der Hörer sich viel mehr an die Shoegazing-Tradition erinnert fühlt. Die musikalische Begleitung zeigt sich hier als großes Ganzes, in dem selten ein Instrument oder eine Linie heraus sticht, wie beispielsweise beim Stück „Disco Awayness“ Auch im Gesamten ist der Sound des neuen Albums sehr homogen. Zyniker könnten behaupten, man höre elfmal den gleichen Song. Der hohe Gesang von Frontmann und Komponisten Marco Soellner erinnert dabei an Kevin Shields von My Bloody Valentine.
Mit „Just In Case We’ll Never Meet Again“ liefern Klimt 1918 einen melancholischen Soundtrack ab, der verträumt in seiner eigenen Welt kreist. Dabei fehlt es leider an musikalischen Variationen, welche diese Platte spannend machen. Es ist ein Album für Liebhaber der vierköpfigen Band aus Rom. Alle anderen werden aufgrund der Eintönigkeit den Gefallen daran schnell verlieren.
„Just In Case We’ll Never Meet Again“ erschien am 20. Juni 2008.