2011 waren sie der neue heiße Scheiß, an ihnen kam man einfach nicht vorbei, sie waren einfach überall. Dafür rissen sich Kraftklub auch ordentlich den Arsch auf: Support-Touren, unter anderem für die Beatsteaks, Festivals am laufenden Band und hunderte eigene Konzerte, zum Ende sogar eine komplett ausverkaufte Clubtour, sorgten dafür, dass die Chemnitzer in aller Munde waren. Kaum zu glauben, dass dies alles ohne ein Album im Rücken passiert ist. Nun ist endlich „Mit K“ da und der Hype geht weiter!
Wenn man Kraftklub auf einem ihrer unzähligen Konzerte im vergangenen Jahr gesehen hat, kennt man einige der Lieder bereits. Auch nach nur einem Mal hören erinnert man sich beim ersten Durchlaufen der CD an Lieder wie „Karl-Marx-Stadt“ oder „Melancholie„.“Mit K“ startet mit „Eure Mädchen“ durch, welches bereits seit Wochen erfolgreich im Radio läuft. Die Jungs geben hier gleich Antworten und es wird klar, dass sich Kraftklub ihrer Rolle durchaus bewusst sind und es ihnen egal ist, ob sie Indie Musik machen oder nicht, sie nennen es ganz einfach Popmusik: „Kredibilität liegt immer noch in weiter Ferne, wir sind nicht Tocotronic und wir sind auch nicht Die Sterne, wir sind so wie wir sind, klingen wie wir klingen, auch wenn die Indiepolizeisirene blinkt“ – Eine sympathische Nummer mit Augenzwinkern, dass sich durch das ganze Album durchzieht. Warum gibt es die Mischung aus Indierock und deutschem Sprechgesang nicht schon viel länger?
Die absoluten Highlights des Albums sind allerdings „Songs für Liam„, welches als nächste Single geplant ist, und „Lieblingsband (Oh Yeah)„. Beide bestechen durch das treibende Schlagzeug und die Texte, über die man einfach jedes Mal aufs neue Lächeln muss. Knutschen für eine bessere Welt und Oasis wieder vereint, es könnte alles so einfach sein! „Werdet jetzt unsere Fans, jetzt sind wir neu, Kraftklub – Sex auf deutsch“ – und wenn sie singen „Wir sind deine neue Lieblingsband, die Lieblingsband deiner Lieblingsband“ haben Felix und Konsorten gar nicht so Unrecht. Kraftklub liebt man – oder man hasst sie, ein dazwischen gibt es nicht. „Kein Liebeslied“ ist der einzige Song auf dem Album, der ruhigere Töne anschlägt und auch etwas ernsthaftere daherkommt, zum Ende sogar eine überraschende Wende nimmt. Und auch hier können Kraftklub überzeugen!
Kraftklub machen es „Mit K“ ihrem Buddy Casper nach und werden weiter mächtig durch die Decke gehen. Bei kleinen Festivals und auf kleinen Bühnen spielen, das wird bald passé sein. Im September 2010 haben sie noch den New Music Award eingeheimst, in 2012 sollte wirklich jeder wissen, dass man Kraftklub mit K schreibt! „Wir sehen aus wie die Hives? Ach ich scheiß auf die Hives!“
Kraftklub – „Mit K“ erschien am 20. Januar 2012 bei Univeral Music.