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Kurhaus lösen sich auf

KurhausNach elf Jahren Bandgeschichte löst sich die Hardcoreband Kurhaus mit sofortiger Wirkung auf. Die Kieler sprechen im Eintrag auf der Homepage vom klassichen Auseinanderleben und dass man lieber Freundschaften als die Band retten wolle. Die Trennung kommt überraschend, spielten sie vor nicht einmal zwei Wochen auf dem Göttinger Antifee-Festival eine trotz Regen gute (und nun offiziell ihre vorletzte) Show. Mit Kurhaus verliert die Hardcore-Szene eine ihrer cleversten, engagiertesten, ehrlisten, menschlichsten und besten Bands.

Die offizielle Mitteilung:

27.06.07 – END KURHAUS!

Wir waren Teenager, als wir mit dieser Band angefangen haben, und wir
hätten niemals geglaubt, dass es uns so lange geben würde, oder dass wir
so viele, so tolle Konzerte an so weit entfernten Orten und sogar im
Ausland spielen würden. Uns war allerdings auch immer klar, dass es
diese Band nur in dieser Form, also nur mit uns fünf und niemandem
sonst, geben würde. In einer Band, die auf Freundschaft basiert, ist
niemand austauschbar. Dass heißt aber auch, dass, wenn einer von uns
nicht mehr will, wir aufhören müssen. Dieser Punkt ist jetzt erreicht.

Eigentlich ist dieser Punkt schon länger erreicht, aber da uns die Band
so wichtig war, haben wir uns mit aller Kraft an sie geklammert und es
nicht einsehen wollen. Jetzt ist es zum Knall gekommen, es sind
Schimpfwörter gefallen und wenn wir Freitag in unseren alten VW Bus
steigen würden, um zum Cry Me A River Festival zu fahren, wäre das keine
gute Idee. Es tut uns leid, aber wir mussten die Notbremse ziehen, um
wenigstens die Chance zu wahren, Freunde zu bleiben, mussten wir die
Band opfern. In den fast elf Jahren haben wir uns einfach auseinander
gelebt, musikalisch aber auch was unsere ganz realen Lebenssituationen
angeht. Wir können nicht mehr mit einer Stimme sprechen, also schweigen wir.

Alle Konzerte sind abgesagt und es wird auch keine Abschiedsshow geben.
Das ist zwar schade, aber es wäre verlogen. Wir wollen nicht mehr und
wir können auch nicht mehr. Wir entschuldigen uns bei allen, die wir
jetzt enttäuschen, die noch Konzerte mit uns in Planung hatten oder uns
gerne noch einmal gesehen hätten.

Wir bedanken uns bei allen, die uns über die Jahre unterstützt haben,
bei den Menschen, die Konzerte veranstaltet haben, den Menschen, die sie
besucht haben und den Menschen, mit denen wir zusammen gespielt haben.
Dank unserer Reisen haben wir hordenweise unglaublich nette Menschen
kennen gelernt. Hoffentlich sehen wir uns trotzdem wieder.

Ganz besonders bedanken wir uns bei Zeitstrafe, PxF Records und
Freecore, die unsere Platten veröffentlicht haben. Danke, dass ihr an
uns geglaubt habt.

Danke auch an alle anderen, die uns geholfen haben, egal ob sie unsere
T-Shirts bedruckt haben, unsere Webseite designt, uns durch die Gegend
gefahren, unsere Booklets gelayoutet oder unsere Platten in ihren Distro
aufgenommen haben.

Danke an alle, die uns das Gefühl gegeben haben, dass es richtig war,
was wir taten, dass diese Band nicht egal war und dass wir mit unserer
Vorstellung von D.I.Y. als Gegenentwurf nicht alleine sind.

Das letzte Kurhaus Konzert fand am 16.06.2007 im JUZ in St. Ingbert
statt. Der letzte Song, den wir jemals gespielt haben war „Die or get
rich tryin'“. Die letzte Zeile dieses Songs lautet „oh let this be the
end“. Als hätten wir es gewusst…

Macht’s gut, vielen Dank und wir sehen uns. Wir sind ja nicht tot.

KURHAUS (1996 – 2007)

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