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Lucky Fish – Empty Dishes (EP)

Lucky Fish. Was klingt wie der Titel für eine stilechte Diebeskomödie nach dem Vorbild der Ocean’s Eleven-Filme, ist eine junge 4-köpfige Nachwuchsband aus München, die sich aufgemacht hat, um auf ihrer EP „Empty Dishes“ so zu klingen wie ein „Mix aus Oasis, Beatles und Kooks, untermalt mit eigenen Ideen„. Sagen sie jedenfalls selber. Alteingesessenes Rezept also, aber dennoch die Hand auf’s Herz: Schmeckt das überhaupt noch?

Direkt zu Anfang: Ich bin bei Nachwuchsbands vorsichtiger und sparsamer mit anfänglichen Zweifeln geworden. So fielen beispielsweise die Jungschnauzer von The Kilians beim Erscheinen ihres Debüts damals in meine Kategorie der Bands, die so klingen wie das Original und ich weiterhin lieber das Original hören möchte. Doch nachdem ich sie im letzten Jahr als Vorband von Mando Diao sah und die Band in Sachen Spielfreude und Sympathie den Schweden an diesem Abend einige Längen voraus war, haben sie sich in mein Herz gespielt und ich wurde davon überzeugt, dem Nachwuchs nun immer zwei Chancen zu geben. Lange Rede, kurzer Sinn und eigentlich auch schon direkt die Rechnung – Lucky Fish haben die erste Chance verspielt.

Dabei beginnt „Empty Dishes“ so verheißungsvoll – „Hello“ als Opener, als Anheizer, als Aperitif könnte auch eine frühere Demoaufnahme der Kooks sein. Einfach im Ohr und wenig Nachgeschmack im Abgang. So haben wir manchmal unsere Stücke gerne und doch rutscht im gleichen Tempo die ganze EP einfach so an einem vorbei. „Catchy“, um im trendigen Journalistenslang zu bleiben, ist hier kein Song so wirklich. Alles hat man irgendwo schon einmal gehört und das in einem besseren textlichen Gewand:

Love’s only good if you do it in the right way
If you do it in the wrong way that’s what you get

Das kann man gut finden, wenn man bei „Love Hurts“ von Incubus lauthals mitgesungen hat, muss man aber zum Glück nicht.

Dennoch bleibt ein Lichtblick, in diesem Fall in der Gestalt des letzten Songs „Future Queen„. Nicht zu übertrieben, nicht zu aufgesetzt und mit dem passenden Marschtempo in die richtige Richtung: „She was an artist, she was a lover, she was some sort of future queen„. Insgeheim glaube ich, dass Lucky Fish mit voller Absicht diesen Song an das Ende gepackt haben, denn so muss ich mir eingestehen, dass dort noch genug Freiraum für eine erfolgreiche zweite Chance ist. Es sei ihnen gegönnt.


VÖ: “Empty Dishes” erschien im Januar 2009 auf Flowerstreet Records.

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