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Malcolm Middleton – Waxing Gibbous

Malcolm Middleton. Das ist so einer dieser Namen, wo man sich fragt, ob es sich um einen Künstlernamen handelt oder ob alles naturgegeben ist. In diesem Fall steht fest: Der Kerl heißt wirklich so! Und er ist abseits seiner Band Arab Strap macht er auch schon langer Zeit auch im Alleingang Musik. Mit „Waxing Gibbous“, einem Titel, der eine der Mondphase beschreibt, veröffentlicht der Brite sein bereits fünftes Solo-Album.

Und darauf führt er den Stil weiter, den er auch auf den Vorgängern hielt. Im Gegensatz zum letzten Album „Sleight Of Heart“ finden allerdings noch mehr Instrumente Verwendung und die Musik ist experimenteller geworden. Dies heißt aber nicht, dass Middleton Abschied nehmen würde von Refrains, die sich in den Gehörgängen festsetzen – Es ist auch noch immer reduzierter Pop mit Folk-Einschlägen. Das bedeutet auch nicht, dass sich seine Einstellung gegenüber der Welt verändert hätte. Pessimismus wird noch immer groß geschrieben. Aber kein verbissener Pessimismus, sondern die Einstellung, dass das Leben eben so ist, wie es ist und dass man sich eben so gut wie möglich damit abfinden sollte. Man hat unweigerlich das Gefühl von Zuhause, wenn man dieses Album hört. Das Gefühl, dass da jemand ist, der Ansichten teilt und alltägliche Weisheiten verteilt. Und dass der Fokus nicht ausschließlich auf Malcolm gelegt ist, ergibt sich dadurch, dass viele Backgroundgesänge zum Einsatz kommen und auch eine weibliche Stimme das Bild auflockert. Besonders sympathisch ist der Song „Carry Me“, der von Malcolm mit gesprochenem Text auf minimalistischer Instrumentierung eingeleitet wird, sich dann über charakteristischen Refrain bis hin zu nahezu orchestralem Einsatz am Ende des Songs entwickelt.

Wer das Album noch aus der anderen Perspektive betrachten möchte, dem sei dieses Video ans Herz gelegt. Ein authentisches Dokumentationsvideo zum Album „Waxing Gibbous“, mit Kommentaren von Malcolm Middleton selbst und von seinen Wegbegleitern:

Alles in allem ist „Waxing Gibbous“ ein wiedermal sehr gelungenes Album von Malcolm Middleton, das keinen Höhepunkt darstellt, sondern eine bestehende Reihe logisch fortsetzt. Angesichts der Wärme der Platte ist man doch traurig darüber, wenn man hört, dass Malcolm mitteilt, das hier sei die vorerst letzte Platte, denn er brauche eine Auszeit um Neues ausprobieren zu können. Solang kann man sich ja aber noch an „Waxing Gibbous“ erfreuen und ein passendes Zitat von Boys Noize in den Raum werfen: My moon, my man.


VÖ: „Waxing Gibbous“ erscheint am 12.06.2009 auf Fulltime Hobby.

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