Manchmal passieren schon merkwürdige Dinge. Es war 2007, als V2 von Universal Music übernommen wurde und Maximilian Hecker somit seinen Plattenvertrag verlor. Hecker suchte nach einem neuen Label in Deutschland, wurde aber konsequent ignoriert. Normalerweise denkt man, dass so ein Punkt das Aus wäre, aber ganz im Gegenteil, das neue Album „One Day“ ist schon jetzt ein Erfolg. Wie hat das funktioniert?
Maximilian Hecker hat sehr viel erlebt seit 2007, aber in groben Zügen lässt sich die Geschichte so zusammenfassen: Nach dem Rauswurf beim Major in Deutschland nahm Hecker sein Schicksal selbst in die Hand und tourte mit seiner Band durch Asien. Dort wurde er innerhalb kürzester Zeit zum Superstar ernannt und er gewann Hörer in Taiwan, China und Korea. Dies führte so weit, dass zwei seiner Songs sogar zur Vertonung von Werbung genutzt wurden – Dies brachte Maximilian das nötige Geld ein, sein neues Album eigenständig und ohne Label im Rücken finanzieren zu können. Seit November gab es das neue Album „One Day“ bereits in Asien und einige Monate später kommt es nun auch in Deutschland; Hecker hat mit Lousiville Records hierzulande ein Label gefunden, das wie die Faust aufs Auge zu ihm passt.
Aber wie klingt denn nun die Musik auf dem Album? Selbst wenn es abgedroschen anmuten mag, aber Begriffe wie „befreit“, „gefühlsbetont“ oder „tiefsinnig“ sind hier wirklich nötig. Das ganze Album ist wie ein großes Ganzes, wie ein Fluss, der treibt, den Hörer aber nicht mit sich schwemmt. Im Gegensatz zu den vorherigen Alben arbeitet Hecker aber noch mehr mit Instrumenten, der Fokus wird mehr auf die gesamte Band als nur auf ihn als Einzelperson gelegt. Hecker selbst sagt, dass er Musik erschaffen will, die das Leiden vergessen lässt. Und das gelingt ihm.
„You were so light when we met,
now you’re as grave as my deathbed.
And though you speak like a fiend,
you just sing like an angel.“
Wie schon immer bei Maximilian Hecker gilt also: Auch das neue Album „One Day“ ist knapp am Kitsch vorbei und daher genau richtig für einsame Abende mit einem oder mehr Bier und der Offenheit, diesem Typen und sich selbst einfach mal zuzuhören. Denn genau diese Art von Aufmerksamkeit hat der Berliner nicht nur in Asien, sondern auch in seinem Heimatland, verdient.
VÖ: „One Day“ erscheint am 03.04.2009 auf Louisville.