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Mikroboy Tourtagebuch – Eintrag 5

Im letzten Eintrag hatten Mikroboy bereits verkündet, dass Off-Days in Sicht waren, aber auch die sind nun vorbei und die Band kann uns weiter von den Dingen berichten, die auf Tour so passieren. Heute erzählt uns Sänger Michi davon, was er in den freien Tagen getrieben hat, wie der Auftritt in Leipzig war und was es mit seinem abgebrochenen Zahn auf sich hat…

Erfurt > Mannheim > Kaiserslautern > Neunkirchen, 28.11.09
Wir fahren los in Erfurt und hängen alle leicht durch. Der Plan heute ist die Band in Mannheim abzuliefern und dann weiter ins beschauliche Saarland zu fahren, um da 2 Tage lang durchzuschlafen.

Unterwegs mach ich einen Zwischenstopp in Kaiserslautern um eben den Jungs von Jupiter Jones bei Soundcheck und Essen Gesellschaft zu leisten. Man hat so selten Zeit sich mit guten Freunden zu treffen in letzter Zeit, da muss man jede Gelegenheit nutzen. Die spielen da und ich fahr sowieso dran vorbei, wieso also nicht kurz rein schneien und ‚Tach‘ sagen. Malle begleitet mich, weil wir uns ja nicht nur Freundschaften, sondern auch Tontechniker teilen und der da eh hin muss. Die Erkältung hat mich noch zu sehr im Griff, um mir das ganze Konzert anzuschauen, also mach ich mich frühzeitig vom Acker um so schnell wie es geht ins Bett zu kommen. Trotzdem schön, die alle mal wieder gesehen zu haben.

Leipzig, 01.12.09
Ich habe während der 2 Off-Days meine Eltern besucht und die Zeit fast ausschließlich im Bett verbracht. Irgendwie haben alte Kinderzimmer was Beruhigendes. Alles so vertraut, alte Comic-Hefte und verstaubte Star Wars Bücher. Home ist mittlerweile eigentlich sowieso nur noch da ‚where my Schlafsack is‘, aber so ein Gefühl von Zuhause sein, mit Essen von Oma und Kaffee, der schon fertig ist, wenn man morgens aufsteht, beschert mir doch ein gewisses Maß an Erholung.

7.00 Uhr klingelt der Wecker, ich grüße freundlich die Nachbarn und steige in den Bus. Ob die sich eventuell wundern, warum mein fahrbarer Untersatz seit neustem ein 7 Meter langer Sprinter ist!?

Ab auf die Bahn, die andern in Mannheim abholen und los nach Leipzig. Ich habe am Morgen bemerkt, dass mir pünktlich zur Tour ein Stück Zahn abgebrochen ist und kann natürlich nicht aufhören, mit der Zunge dran rumzufummeln. Ausserdem ist mir heute morgen ein Waschlappen vom Haken gefallen und in Münster gibt es mehr Fahrräder als Menschen. Noch mehr Informationen gefällig, die sich in der Belanglosigkeit verlieren? Oh je, bin ich langweilig…

Leipzig also. Wir spielen heute in der Moritzbastei. Das ist eine beeindruckende Location. Verwinkelte Räume und Gewölbe aus Backstein, in denen man sich gerne mal verläuft. Die Show ist spitze, allerdings befindet sich scheinbar unmittelbar am rechten Bühnenrand einer der Hauptverkehrswege in dem Laden. Das bringt ein bisschen Unruhe in den Laden, tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Wir laden ein und schlendern zu viert nochmal durch die verschiedenen Partyräume, entscheiden uns dann aber doch für ein Absackerbier im Hotelzimmer. Oh da fällt mir auf, dass ich noch einen neuen Charakter einführen muss. Simon ist ab heute für den Rest des Monats unser Tourbegleiter. Er ist ein langjähriger Freund und Weggefährte und ich freu mich sehr ihn an Bord zu haben. Simon und ich teilen uns heute ein Zimmer und schlafen zu einer Dokumentation darüber, dass der Mond mal ein Teil der Erde war ein. Voll interessant, bin aber leider zu müde um die Sendung bis zum Ende zu verfolgen. In 6 Std ist schon wieder aufstehen angesagt, also knips ich die Lampe aus und verschwinde ins Traumland. Bis morgen dann!

Ein Video aus Leipzig, kurz vor der Weiterfahrt nach Hamburg:


Teil 4 des Tourtagebuchs.

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