Da ist es endlich – das vierte Album von Miss Li. Zwei Jahre nach „Dancing The Whole Way Home“ bekommen wir nun das Neue „Beats & Bruises“ auf die Ohren. Warum mussten wir zwei Jahre warten nachdem die ersten drei Alben doch recht schnell den Weg in die Öffentlichkeit fanden? Miss Li ist mittlerweile kein Geheimnis mehr und war in der Zwischenzeit erfolgreich in den USA, Latein-Amerika und Japan unterwegs.
Für „Beats & Bruises“ hat Linda Carlsson sich wieder mit ihrem Gitarristen und Lebenspartner Sonny Boy Gustafsson zusammen getan und elf Songs geschrieben, die erwachsener klingen und dennoch nicht den „Miss Li-Charme“ verloren haben. Das Album ist ein gelungener Stilmix aus Rag Time, Chanson, Jazz und Blues, gepaart mit einer gehörigen Portion Pop für den modernen Klang. Die Musik klingt größtenteils nach Spaß. Die Texte oft eher weniger.
Der erste Song „Devil’s Taken Her Man“ erzählt die Gesichte eines Mannes, der seiner Frau gegenüber Gewalt ausübt. Inhaltlich kein angenehmer Start, aber ein durchaus gelungener Song, der nicht zuletzt auch durch die Elemente des Blues Emotionen weckt. In „My Man“ könnte man meinen, dass sie sämtlichen Groupies klar macht, dass sie besser die Finger von Sonny Boy Gustafsson zu lassen haben. „Shoot Me“ handelt von Lindas Krankheit im vergangenen Jahr, die sie sechs Monate außer Gefecht setzte und mit psychischen und körperlichen Schmerzen kämpfen lies. Aber es gibt auch weniger ernste Songs, wie zum Beispiel „Arrested“. Hier geht es darum, wie sie von der Polizei festgenommen wurde, weil sie nachts auf dem Weg nach Hause mal ganz dringend für kleine Mädchen musste. So schnell kann es gehen. All das singt sie mit ihrer außergewöhnlichen, zeitweise zarten, mal rauchig-piepsigen Stimme.
In einem Titel singt sie „You could have it so much better without me“. No, Miss Li, we could never have it better without you.
VÖ: „Beats & Bruises“ erscheint am 22.07.2011 auf Devil Duck Records.