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Modest Mouse – No One’s First And You’re Next

relmodestmouseWas Modest Mouse schon immer gut konnten: Interessante Albumtitel zusammentexten. So ist auch der neuste Streich, „No One’s First And You’re Next“, bereits mit schönem Namen gesegnet . Als Nachfolger von „We Were Dead Before The Ship Even Sank“ aus 2007 kann man die EP allerdings nicht ansehen, da alle darauf enthaltenen Tracks bereits zwischen 2004 und 2007 entstanden sind. Aber es wäre zu schade gewesen, diese Goldstücke versauern zu lassen.

Es handelt sich sozusagen das „lebendige Objekt“, an dem man die Entwicklung von Modest Mouse beobachten kann. Die EP umfasst das gesamte Schaffen der Band in gerade mal acht Songs. Ob das Absicht war oder nicht, sei dahingestellt, aber auffallen wird es jedem. Es gibt Songs wie „History Sticks To Your Feet“, die klassischen Indierock Hymnen, die sofort ins Ohr gehen. Das steht der Band auch immer noch wahnsinnig gut zu Gesicht, schließlich sind sie durch diese Schiene bekannt geworden. Mit „Autumn Bed“ haben wir ein astreines Folk-Stück auf der EP, dass an die Anfänge von Modest Mouse erinnert. Was im Klanggefüge der Band aber noch relativ neu ist, wird in „The Whale Song“ eindrucksvoll ausgelebt: Minutenlange Gitarrenexperimente, die den Songs ihre Bodenhaftung entreißt. Im besagten „Whale Song“ jaulen die Gitarren so gekonnt, dass man wirklich schon anfängt, Walrufe herauszuhören. Eine interessante neue Seite, die Modest Mouse in Zukunft gerne öfter ausleben können.

Was den Gesang von Isaac Brock angeht, werden sich nach wie vor die Geister scheiden. Stellenweise etwas „quäkig“ und holpernd, mag nicht jedem zusagen. Aber auch die Stimme macht den Sound von Modest Mouse so ausgefallen. Was die Texte angeht wird sich aber keiner beschweren. Isaac Brock ist noch immer meisterhafter Dichter über Absurditäten des Alltags.

„At the movies, eyes iced over, walking sideways through them gutters
and you realize that the floor sticks to your feet like history.
You look at me like life don’t hold you any more mystery.
Optimism doesn’t change the facts,
just what we’re gonna see.“

Alles in allem auf jeden Fall eine lohnenswerte EP, die einen guten Überblick über das Schaffen der Band vermittelt. Außerdem ist es sowieso schön, seit 2007 mal wieder ein Lebenszeichen seitens Modest Mouse vernehmen zu können. Das verkürzt die Wartezeit auf ein neues Album doch ungemein, selbst wenn es sich um älteres Material handelt.


VÖ: Am 14.08.2009 auf Sony Music.

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