Vier Schweden: Ein neues Album.
Darauf zwei echt steile Tanznummern und auch der Rest ist absolut stimmig. Tendenz: Ein gesunder Schritt hin zu einer breiteren Hörerschaft. Endlich wird Mando Diao mal wieder ordentlich Feuer unterm Arsch gemacht. Here we go: Molotov Jive!
Denn das was Molotov Jive mittlerweile an Melodien im Gepäck haben ist beachtlich und trägt die typisch poppige, skandinavische Handschrift und mit der müssen sich die vier Schweden nicht vor den erfolgsverwöhnten Mando Diao verstecken. Die Kochen schließlich auch nur mit Wasser und das schmeckt durch die Omnipräsenz der Mandos mittlerweile schon etwas schal. Was die breitere Hörerschaft betrifft, so wird sich diese für Molotov Jive sicher auch mühelos deutschsprachigen Gefilden rekrutieren lassen, in denen die Band bereits in den vergangenen zwei Jahren besonders gern wie auch häufig getourt hat. Einen weiteren Sympathiepunkt kriegen die Schweden ausserdem dafür, dass ihnen die Vision zu ihrem Album Songs For The Fallen Apart ausgerechnet auf einer deutschen Autobahn gekommen sein soll. Wenn passionierte Autofahrer sich an dieser Stelle an den Kopf greifen und die endlosen Baustellenlandschaften (bei denen man den Eindruck gewinnt, dass auf ihnen höchstens fünf Heinzelmännchen im grell-orangen Überwurf herumturnen) denken und sich fragen: Wie geht das? Nun: Es wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Der Beherztheit ihres Albums scheint der deutsche Straßenverkehr offensichtlich sehr zuträglich gewesen zu sein. Dem Hauch des epischen verleihen Molotov Jive ihrem Album durch einen einleitenden Prologue und enden entsprechend mit einem Epilogue. Dazwischen passiert wahnsinnig viel, immer zwischen Pop und Harmonien pendelnd, immer die Offensive suchend und zu keiner Sekunde aufgesetzt. Vielleicht ist die Produktion an der ein oder anderen Stellen etwas zu glatt, aber dafür haftet den Song auf diese Weise etwas leichtfüßig an. Mit Monday Tuesday und Paint the City black haben Molotove Jive definitiv zwei ihrer bislang größten Songs geschrieben, die viel Aufmerksamkeit verdient haben und mit denen sie den Schweden-Königen Mando Diao den Thron (noch) nicht streitig machen, aber ihnen zumindest geschickt die Krone klauen und damit Schabernack treiben. Das hier vieles auf radiotaugliches gebürstet ist nimmt man ihnen nicht übel, denn sie wahren ihr Gesicht und führen die Band zu den Wurzeln ihrer Intention unwiderstehlicher Energie mit hohem catchyness Faktor zurück. When its Over I´ll come back again prophezeiten sie 2006. Drei Jahre später hat daran niemand mehr einen Zweifel.