Anders Wendin aka Moneybrother hat schon so einige Jahre als Musiker auf dem Buckel. Er veröffentlichte in neun Jahren sechs fantastische Studioalben, tourte wie kein anderer durch die ganze Welt und sein aktuelles Album „This Is Where Life is“ nahm er in sieben verschiedenen Städten über den Globus verteilt auf. Am Montag führte ihn seine große Europatour nach Berlin, wo er so kurz vor Weihnachten im Postbahnhof nochmal richtig aufdrehte! Nach langer Zeit endlich wieder eine Tour mit kompletter Band. Als Support waren Woodlands aus seiner Heimat Schweden dabei.
Woodlands veröffentlichten in diesem Jahr ihr gleichnamiges Debütalbum auf dem schwedischen Label „Ingrid„, das unter anderem von Miike Snow, Lykke Li und Peter Björn and John gegründet wurde. Durch die Bank weg positive Kritiken sorgten für die schnelle Eroberung der großen Bühne. Sie spielten Festivals und weitere Konzerte in ihrer Heimat. Nun begleitet die 3-köpfige Band ihren schwedischen Kollegen und Freund Moneybrother durch Europa.
Sängerin Sara Wilson schwebte mit ihrer kräftigen Stimme und dem energischen Gitarrenspiel durch die Songs. Bandkollege Mascus Holmberg begleite das emotionale Spektakel mit simplen Bassklängen und Niklas Korsell, der Lebenspartner von Sängerin Sara, lieferte den passenden Drumbeat. Großartige, wenn auch gewöhnungsbedürftige Tanzeinlagen sorgten für eine beeindruckende halbe Stunde, die rasend schnell verging.
Als Moneybrother die Bühne betrat gab es dann kein Halten mehr. Das überwiegend weibliche Publikum war sofort hin und weg! Der Schwede ist älter geworden, das Publikum auch. Tat der Stimmung keinen Abbruch… es wurde ausgelassen getanzt und gelacht. Als ich Moneybrother vor ca. 10 Jahren zum ersten mal live sah hat er schon die Damenwelt verzaubert und das macht er auch heute noch. Unterstützt wird er dabei jeher von Victor Brobacke, der für den Spaßfaktor auf der Bühne ein großer Gewinn ist. Die anderen Musiker wurden über die Jahre immer mal wieder ausgetauscht. So stand diesmal Sara Wilson von Woodlands als Gitarristin auf der Bühne.
In diesem Jahr veröffentlichte Moneybrother sein 6. Studioalbum, von dem er erstaunlicherweise nur wenige Songs live präsentierte. Es wurden hauptsächlich Songs vom 2003er Album „Blood Panic“ und vom 2005er Album „To Die Alone“ gespielt. Ruhige Songs, schnelle Songs, rockige Songs – das Publikum mochte jede Sekunde dieses Konzertes.
Die Harmonie auf der Bühne war, wie auch schon vor vielen Jahren, ansteckend. Heutzutage ist es oft so, dass Bands ihr Set runterspielen und nicht besonders viel auf der Bühne kommunizieren. Das ist bei Moneybrother anders. Er redet während der Show mit seinen Musikern, sie tanzen gemeinsam, drehen gemeinsam durch, leiden gemeinsam (bei den ruhigen, traurigen Songs).
Die Highlights der Show waren selbstverständlich seine großen Hits. So drehte das Publikum bei „Reconsider Me„, „They’re Building Walls Around Us„, „My Lil Girl’s Straight From Heaven„, „Just Another Summer„, „Down At The R“ und „Born Under a Bad Sign“ komplett durch. So kurz vor Weihnachten holte er auch noch ein paar Glöckchen raus und spielte einen besinnlichen Weihnachtssong. Knappe 90 Minuten füllte Anders mit Songs seiner sechs Alben.
Das Konzert wurde so zu einer wundervollen, energiegeladenen Party. Sicher ist, dass man Moneybrother die vergangenen 10 Jahre live nicht anmerkt und er in den kommenden Jahren sicher genauso beeindruckende, perfekte Shows abliefern wird.
„Unterstützt wird er dabei jeher von Gustav Bendt, der für den Spaßfaktor auf der Bühne ein großer Gewinn ist“… meines Wissens (und meiner Augen) nach war Gustav Bendt diesmal garnicht mit dabei, sondern von den alten Live-Kollegen lediglich Patrick Kolar und Victor Brobacke!
oops. stimmt. victor brobacke meine ich ;)