Die Geschichte des Trios Morcheeba geht bis Mitte der Neunziger Jahre zurück. Es zog sich ein Riss durch die Diskographie, als Sängerin Skye Edwards 2004 ausstieg und Morcheeba für die Alben „The Antidote“ und „Dive Deep“ mit unterschiedlichsten Gästsängern auskommen mussten. Doch mit dem Album „Blood Like Lemonade“ erlebt die Band dieses Jahr eine Reunion: Skye Edwards ist wieder mit im Boot!
…Und es fühlt sich so an, als wäre sie niemals weggewesen. Nachdem die letzten beiden Alben vergleichsweise uninspiriert waren und immer das Gefühl zurückblieb, als ob etwas fehlt, klingen Morcheeba jetzt endlich wieder so, wie man sie schätzen gelernt hat. Die Musik lässt sich als Downbeat Trip-Hop kategorisieren. Es dominieren sanfte Electronica, gewissenhaft eingesetzte Beats und dezente Melodien. Die Musik schlängelt sich in die Gehhörgänge und die soulige und leicht rauchige Stimme von Skye Edwards tut den Rest, um den Hörer vollkommen in den Klangwelten versinken zu lassen.
Die Songs sind stets entspannend und lassen sich wunderbar nebenher lauschen. Es ist keine Musik für die Straße oder den Dancefloor. Dieses Album wurde für die eigenen vier Wände gemacht. Das sagt auch die Band selbst: Morcheeba wollten es mit diesem Album schaffen, einen Soundtrack für das Gefühl zu erschaffen, das um 3 Uhr nachts herrscht, wenn man nach einer durchlebten Nacht wieder nach Hause kommt und schlaflos in der Wohnung hockt – Und genau das ist ihnen gelungen.
Morcheeba’s nunmehr siebtes Album ist nicht nur das Ergebnis einer Reunion, sondern fühlt sich wie eine Wiedergeburt an. Die Band hat neue Kräfte geschöpft und ist mit „Blood Like Lemonade“ so stark wie noch nie. Das einzige Manko sind die teilweise ziemlich fantasielosen Lyrics. Aber bei solcher Musik, die man größtenteils en passant hört, fällt das eh nicht so stark ins Gewicht.
VÖ: „Blood Like Lemonade“ erscheint am 18.06. auf PIAS.