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Mr. Oizo & Gaspard Augé – Rubber

Mr. Oizo ist einer der bekanntesten Musiker der französischen Electro-Szene. Doch dass der Ausnahmekünstler auch als Filmproduzent Talent hat, beweist sein neuster Film „Rubber“, für den er das Drehbuch schrieb, sowie für Regie, Kamera und Schnitt zuständig war. So versteht es sich von selbst, dass er auch den Soundtrack dazu bastelt – und zwar in Kooperation mit niemand geringerem als Gaspard Augé von Justice.

Kurz zum Film: Es handelt sich bei „Rubber“, wie der Name bereits vermuten lässt, um die Geschichte eines Autoreifens. Dieser eintwickelt ein Eigenleben und sorgt in der staubtrockenen Wüste Kaliforniens für viel Furore und vor allem viele unerklärliche Morde. So weit, so skurril – Doch wie steht es um den Soundtrack zu diesem Spektakel? Mr. Oizo und Justice im einzelnen betrachtet sorgen vielerorts bereits für glänzende Augen und feuchte Hände. Dass eine Zusammenarbeit somit meisterlich werden könnte, war die Hoffnung, die man hatte.

Doch leider merkt man den Songs an, dass dies hier ein Soundtrack ist. So sind viele Parts darauf abgestimmt, im Film zu funktionieren und kommen als eigenständige Tracks nicht wirklich gut an. Beispielsweise „Sympho8“, „Dump“ oder „Bellyball Road“, die dazu dienen, den Film atmosphärisch zu unterstreichen, aber als Songs betrachtet zu sehr in die Länge gezogen wirken und kein wahrer Ohrenschmaus sind. Der drückende Bass und unkontrollierte Samples scheinen hier nicht von Bedeutung zu sein und müssen verlorenen Blockflöten und Klavierpassagen weichen. Natürlich gibt es auch andere Momente: Der Titeltrack „Rubber“ beispielsweise strotzt vor Power und klingt typisch nach Mr. Oizo. „Crows and guts“ bringt das Justice-Gefühl zurück, das man seit ihrem Album-Release in 2007 so vermisst hat. Und „Tricycle Express“ ist eine spannende Mixtur beider Einflüsse und eignet sich wunderbar zum gepflegten Tanz. Doch leider bleiben solche Momente Mangelware auf dem Soundtrack.

Alles in allem bleibt man mit einem gemischten Gefühl zurück. Von der Kooperation zwei solch großer Namen hatte man sich sicherlich mehr – und vor allem mehr Elektronisches – erwartet. Bis auf vereinzelte Highlights bleibt kaum etwas im Kopf hängen. Somit ist dieser Soundtrack nur denen zu empfehlen, die den Film gesehen haben und mit den Songs etwas verbinden können. Für alle anderen wird diese Veröffentlichung ein obskures Rätsel bleiben. Doch das passt ja immerhin zur Story des Films…


VÖ: „Rubber“ erschien am 12.11.2010 auf Ed Banger.

One comment

  1. Mr.oizo und justice fan says:

    Also ich persönlich finde den soundtrack richtig gut,zu der musik kann man richtig gut relaxen.
    Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen das der soundtrack so zerissen wird ich hab den film noch ned gesehen und finde den soundtrack richtig gut.

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