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Nick Cave And The Bad Seeds – DIG, LAZARUS, DIG!!!

dig-album.jpgWenn auf jemanden Verlass ist, dann auf Nick Cave und seine Band The Bad Seeds. Nach seinem rockigen Zwischenspiel unter dem Namen Grinderman im vergangenen Jahr, meldet er sich dieses Jahr mit seinem mittlerweile vierzehnten Studioalbum „Dig, Lazarus, Dig!!!“ zurück. Und wieder einmal wird hierauf der Routine getrotzt.

Kam die letzte Doppel-Veröffentlichung „Abbatoir Blues / The Lyre of Orpheus“ mit einem viel beachteten Sammelsurium aus Blues, Gospel und Punk daher, versuchte man dieses mal erneut, andere Wege einzuschlagen: Trotz der Vorliebe des australischen Musikers für die Theorie des Songwritings, rückte man auf diesem Album von der Suche nach dem „perfekten Liebeslied“ ab, fuhr das Piano ein wenig zurück und experimentierte stattdessen deutlich hörbar gerne mit elektronischen Loops, Verzerrern oder auch hypnotischen Atmosphären. Zugrunde liegen den Songs jedoch immer akustische Grundstrukturen.

Well New York City man, San Francisco, LA, I don’t know
But Larry grew increasingly neurotic and obscene
I mean he, he never asked to be raised from the tomb
I mean no one ever actually asked him to forsake his dreams
He ended up like so many of them do, back on the streets of New York City
In a soup queue, a dopefiend, a slave, then prison, then the madhouse, then the grave
Ah poor Larry.

Nicht alles wurde verworfen. Wie gewohnt zeigt sich in den Liedern Nick Caves Liebe für biblische Motive, worauf auch schon der Titel des neuen Albums hinweist. Der auferstandene und herumwandelnde Lazarus faszinierte ihn und zudem erwies sich dieser als guter Charakter, um den Inhalt des Albums zusammen zu fassen. Die Personen in den Geschichten des neuen Albums eint auf gewisse Art und Weise die Unfähigkeit, ihr Leben in die richtigen Bahnen zu lenken, sie alle sind gefangen in einer Art Hypnose.

Musikalisch ist „Dig, Lazarus, Dig!!!“ wohl noch vielfältiger als textlich gesehen. Vom orientalisch angehauchten und hypnotisch wabernden Titel „Night Of The Lotus Eaters“, über rockige Stücke wie „Albert Goes West“, bis hin zum atmosphärisch elegischen „Hold Onto Yourself“ – viele Stilrichtungen und musikalische Ebenen sind vertreten. Natürlich dürfen da auch klassische Streicher-Balladen wie „Jesus Of The Moon“ nicht fehlen. Trotz dieser Vielschichtigkeit schafft es Nick Cave erneut, das alles zusammenzuhalten. Ein roter Faden ist durchaus auffindbar, sodass ein rundes Ganzes entsteht, auch wenn vielleicht nicht beim ersten Hören.

„Dig, Lazarus, Dig!!!“ erscheint am 29. Februar 2008 auf einer regulären CD, als Deluxe-Edition mit 60-seitigem Booklet und als Doppel-Vinyl.

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