Manchmal liegen Glück und Trauer reichlich nahe beieinander. Nicht wenige unter uns, die es als Glück empfinden, Trauer er“leben“ zu können. Wenn’s denn schon so sein muss. Das Dunkel, der Rotwein, die Regler auf Anschlag. Irgendwann waren es The Cure, die für solche Momente lautmalerisch zuständig waren. Zuletzt auch die Decemberists, iLiKETRAiNS, Okkervil River und Kollegen. Heute tanzen O’Death den gar nicht so schmalen Grat. Man nimmt ihnen ab, dass sie wissen was zu tun ist.
Gut zwei Jahre ist es nun her dass sich die Menschen erstmals um O’Death scharten. Einer Band aus New York City, deren ultimative Spaßrille sich nicht unbedingt im Namen verbirgt. Und Lieder über seinerzeit 1871 lodernde Gluten in Wisconsin wie Fire On Peshtigo tragen nicht eben dazu bei, den zunächst tragischen Gesamteindruck zu unterwandern. Dass dann noch ein Bandmitglied seine beinahe Angetraute durch eine schwere Krankheit verliert, erklärt so manchen Hang zur Narrenfreiheit ganz gut. In solchen Momenten liegen Americana und Gypsy-Punk noch ein Stück näher nebeneinander auf der Straße. Fatalismus? Keineswegs! Wer jetzt jedoch in Richtung Gogol Bordello abbiegt, steuert in der Einbahnstraße auf die nächste Kühlerhaube zu. Und rudert sogleich mit fulminanten 16 Horsepower zurück. Pompös und Blech ist Broken Hymns, Limbs and Skin. Hauchdünn edel beschichtet in der Ausführung. Alles miteinander wiederum verbunden vom reichlich schrägen Gesang. Der im wunderschönen, an Neil Youngs Goldrausch angelehnten, Home für Augenblicke zur Ruhe kommt. Was eine mäandernde Form von Theatralik auf den Plan ruft. Wenn auch die Metapher ambivalenter Hymnen in sich schon viel zu oft gebrochen wurde. Hier stimmt sie lautmalerisch wie passgenau. Und die Hoffnung? Stirbt wieder einmal zuletzt!