The Show must go on: Das dachten sich Brian May und Roger Taylor, als sie 2004 Paul Rodgers als Sänger für Queen verpflichteten. Sie gingen auf Welttournee und Millionen von Fans waren glücklich, die Queen-Songs noch einmal live zu hören, schließlich war dies nach dem Tod von Freddie Mercury 1991 mehr als unwahrscheinlich. Paul Rodgers machte sich gut als Frontmann und so stand einer weiteren Zusammenarbeit nichts im Wege. Unter dem Namen Queen + Paul Rodgers erschien nun „The Cosmos Rocks„, das erste Queen Studioalbum seit mehr als 13 Jahren.
Wenn man an Queen denkt, kommt man an Freddie nicht vorbei: Freddie Mercury IST Queen. Der britische Sänger gehört noch heute, fast 17 Jahre nach seinem Tod, zu einer der schillerndsten Personen, die das Musikbusiness jemals hervor gebracht hat. Queen ohne Freddie, geht das überhaupt? Nachdem Brian May und Roger Taylor zusammen mit Paul Rodgers auf Tour gingen, brachten sie eine Live-CD/DVD mit dem Titel „Return of the Champions“ heraus und hier muss man wahrlich sagen: Nicht schlecht, Herr Specht! Paul Rodgers interpretierte die alten Queen-Songs erstklassig und das Publikum zollte den Musikern dafür Tribut. Auf „The Cosmos Rocks“ geht es aber nun darum, neue Stücke zu spielen, die das Publikum auch als Queen-Stücke akzeptiert.
Auf der ersten Single-Auskopplung „C-lebrity“ klappt das noch ganz gut, es klingt durch Brian May und Roger Taylor an Gitarre und Schlagzeug und den Background-Chor wahrlich ein Stück nach Queen. Der Rest des Albums ist allerdings recht durchwachsen. Der Opener „Cosmos Rockin‘“ erinnert mehr an die in die Jahre gekommenen Status Quo; bei Song Nummer 2 „Time to Shine“ scheint überhaupt nichts, dem Lied fehlt jeglicher Glanz. Mit „Warboys“ und „We belive“ geht es wieder aufwärts, „Call me“ klingt sehr nach den Beatles und sogar Paul Rodgers klingt nach seinem Namensvetter McCartney. „Es fühlt sich wie eine ganz neue Band an – mit vielen Bezügen zu den alten„, so Brian May. Ja, eine neue Band, aber der Name Queen kann hier nicht das halten, was er verspricht.
Dass das mit einem neuen Frontmann und neuen Songs bei ‚alten‘ Rockgrößen nicht wirklich klappt, sah man bereits 1997 als Ray Wilson (Stiltskin) bei Genesis einstieg. „Calling All Stations“ ist wirklich kein schlechtes Album und Ray Wilson alles andere als ein schlechter Sänger, es hatte aber einfach wenig mit den alten Genesis gemeinsam und der große Erfolg blieb aus. Das selbe gilt für Paul Rodgers – er wird niemals wirklich einen Freddie Mercury ersetzen können. Schade nur, dass Freddie nicht einfach wieder kommen kann, so wie Phil Collins zu Genesis…
„The Cosmos Rocks“ ist neben der normalen CD auch als Deluxe Version mit der DVD „Super Live in Japan“ seit dem 12. September erhältlich.