Zuletzt waren es unglaublich anspruchsvolle, verwirrende Texte, komplexe Melodien und perfekte Liveauftritte, mit denen Rasmus Kellerman überzeugte. Er kam mit „A Partial Print“ an dem Punkt an, an dem er für Tiger Lou alles gegeben hatte, was möglich war. Tiger Lou haben sich für eine Pause entschieden, Rasmus für eine Solokarriere. Mit „The 24th“ versucht der Schwede jetzt durch weniger wirre Kurgeschichten aus seinem Leben, eingängige Melodien und seiner gewohnt gefühlvollen Stimme zu überzeugen. Auf „The 24th“ befinden sich wohl die persönlichsten und emotionalsten Songs, die Rasmus Kellerman je geschrieben hat.
Erinnerungen aus Rasmus‘ Vergangenheit stehen auf der ersten Album, das er unter seinem bürgerlichen Namen veröffentlicht, im Vordergrund. 10 Jahre hat dieser Schritt gedauert. Der Schritt, ein Album zu veröffentlichen, dass persönlicher und gefühlvoller nicht sein kann. Während der letzten Tiger Lou Tour, als er in Köln seit sehr langer Zeit für einen Song allein auf der Bühne stand, wurde Rasmus Kellerman klar, dass er wieder allein mit seiner Gitarre auf Tour gehen möchte. Ohne Band, ohne große Vorbereitung, einfach nur er und seine Gitarre. Im letzten Sommer entstand mit „The Greatness & Me“ dann der erste Songs für „The 24th„. Die Reise durch die Vergangenheit hatte somit einen Anfang gefunden. Es folgten 10 weitere Songs, die es am Ende auf das am 21. Mai via Startracks erscheinende Album geschafft haben.
Mein Ziel war es, Songs zu schreiben, die mir etwas bedeuten. Der Hauptgedanke hinter “The 24th” war, ein zugängliches Album zu machen, dass sehr persönlich ist. Persönlicher als alles was ich zuvor gemacht habe.
Das Ziel hat der Schwede nicht nur durch die Kinderheitserinnerungen, über die er auf „The 24th“ singt, erreicht. Liebe, das Älterwerden und die Erfahrungen, die Rasmus in den letzten 30 Jahren eben damit gemacht hat, stehen im Mittelpunkt. Er überzeugt vor allem durch seine emotionale und ausdrucksstarke Stimme, die den sehr ruhigen Songs eine wunderschöne Melancholie geben. Vergessen sind die komplexen Songs vom letzten Tiger Lou Album. Rasmus Kellerman geht auf „The 24th“ einen anderen Weg. Ein Weg durch die vergangenen 30 Jahre eines Mannes, der viele Träume hat, der Steine aus dem Weg räumen muss, um am Ende dann doch zu sich und seinen Träumen zurückzufindet.
Begleitet wird er überwiegend von einer akustischen Gitarre. Mit „Now Hush“ und „Where Do We Go At Night“ befinden sich gerade mal zwei Songs auf dem Album, die so auch als Tiger Lou Songs durchgehen könnten. Songs wie „Something To Build Upon„, „A House By The Ocean“ und „Parting Wishes“ sind auf das Wichtigste reduziert und kommen mit wenigen Instrumenten aus. Weniger ist mehr. Wenn es mal mehr ist, dann verleiht das Zusammenspiel des Pianos und der akustischen Gitarre vielen Songs eine spezielle Stimmung, die dazu beiträgt, dass es „The 24th“ trotz der Einfachheit an nichts fehlt.
Alles sollte sehr einfach sein. Es sollte ein reines Acoustic-Album werden. Nur meine Stimme und die Gitarre. Nicht mehr und nicht weniger. Am Ende war es aber einfach zu hart, ein reines Acoustic-Album zu machen. Wenn ich drüber nachdenken, könnten vielleicht Songs wie “Now Hush” oder “Where Do You Go At Night” so auch auf einem Tiger Lou Album vertreten sein.
„The 24th„, der Opener, wird durch eine wunderschöne Melodie begleitet und überzeugt zum Ende hin durch Rasmus‘ energischen Gesang. Hört man genauer hin, bemerkt man schnell, dass die Songs zwar sehr ruhig sind, aber keineswegs traurig. Er singt mehr über die schönen Dinge, die er durchlebt hat und die ihn bewegt haben. Rasmus Kellerman nimmt uns mit seinem Soloalbum mit auf eine Reise durch seine ganz persönliches Welt. Es ist eine leise Welt, über die er mal sehr zurückhaltend singt, mal sehr impulsiv aber irgendwie doch immer sehr ruhig.
“The 24th” von Rasmus Kellerman erscheint am 21.05.2010 via Startracks