Wie ein schöner Spätsommertag erstrahlt das Cover von „Goldene Zeiten„, dem Debüt-Album von Rokoko. Rokoko steht in diesem Fall nicht für eine Kunstform des 18. Jahrhunderts, Perücken oder Kostüme sondern für eine deutschsprachige Indie-Band aus Wiesbaden. Das Quintett besteht in dieser Besetzung seit Anfang 2008.

Das deutschsprachige Indie-Pop-Rad erfinden die fünf Jungs von Rokoko nicht neu, aber eigentlich ist das auch gar nicht so schlimm. Sie machen ihre Sache gut, präsentieren mit den sieben Liedern auf „Goldene Zeiten“ tanzbare Nummern, die Spaß machen und nicht plump sind. Sie klingen nicht zu schrammelig, setzen gezielt Synthie-Klänge ein und konzentrieren sich darauf, geradlinige Musik zu machen. Mit gerade mal 27 Minuten huschen die Lieder von „Goldene Zeiten“ fast schon an einem Vorbei, dabei sollte man mal genauer hinhören, zum Beispiel bei „Scherben„:

wenn all jene Scherben hinter mir zusammengekehrt sind
dann wirst Du sehen, wer ich bin
dass mein Leben von vorn beginnt
wir werden uns in Hingabe verlieren
und Leben nur für uns

„Keiner hört sie“ ist ebenfalls eine sehr gute Nummer, nach vorne treibend, um dann im Refrain förmlich zu explodieren. „Mir hängt da was am Bein, das muss wohl unser Leben sein“ aus „Leblos“ ist eine der besten, zweideutigen Zeilen der Platte.

„Goldene Zeiten“ macht Laune und lässt auf mehr aus der hessischen Hauptstadt hoffen. Hoffentlich durchbrechen sie dann auch die 45 Minuten Schallgrenze. Zu empfehlen sind neben der Platte auch die Akustik-Videos aus der Serie „Fünfuhrdreißig“, zu finden im Vimeo-Account der Band.

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Rokoko – „Goldene Zeiten“ ist am 26. Dezember 2009 erscheinen und kann über den Shop der Band direkt bezogen werden.

Die kommenden Konzerte von Rokoko:

05. März 2010 – Hofheim Jazzkeller
06. März 2010 – Marburg Cavete
12. März 2010 – Rüsselsheim Das Rind
30. April 2010 – Wiesbaden Clöeb Frisch