Bedarf an Tanzen, rauen Gitarrensounds und Garagenrock, verpielten Indiemelodien? Royal Bangs liefern mit ihrem neuen Album „Let It Beep“ all das in 12 Songs und klingen dabei ausgefeilter, ausgegorener und angenehmer denn je- obwohl ihr Debut doch kaum zurückliegt.
Dieses Werk brüllt nach Aufmerksamkeit und wird diese sicherlich auch erhalten, denn die Musik hält was das Artwork schon verspricht: Vielseitigkeit und Farbenfreude.
Frontmann Ryan Schaefer, Schlagzeuger Chris Rusk und Gitarrist Sam Stratton, welche schon seit ihrer High School Zeit zusammen Musik machen, waren durch Patrick Carney, den Schlagzeuger der Black Keys an die 2008 folgende Veröffentlichung des Debuts in den Staaten auf dessen Label gekommen. Während das Debut der fünfköpfigen Band um Ryan Schaefer aus Knoxville in Tennessee bei City Slang im Feburar 2009 auch bei uns in Deutschland erschien, feilte der Sänger während eines Auslandsjahres in Frankreich schon an einem Nachfolger.
Nach seiner Rückkehr und zahlreichen Konzerten in den Staaten mit den Neuzugängen Brandon Biondo und Henry Gibson, ging die Bad in Ohio ins Studio, um die neue Platte aufzunehmen. Dem Vorsatz eine Dance-Platte zu machen, gingen die Label-Verwandten von Black Keys auch nach und schufen ein Werk, das die auf dem Debut noch etwas wirren Ideen geschickt einfängt, ordnet und zu einem Spagat zwischen Tanzfläche und Garage verarbeitet.
„Waking Up Weird“ zeichnet sich durch seine angenehme, ins Ohr gehende Melodik aus und ist ein unbedingter Anspieltipp, während das Intro von „Gorilla King“ mindestens so laut brüllt wie das Artwork auf dem Cover des Albums und genauso kreativ raue Gitarren und Elektroklänge vereint.
Mit „Tiny Prince Of Keytar“ ist auch ein etwas langsamerer Song dabei, der sich durch seine sehr eingängige Melodie auszeichnet.
„My Car Is Haunted“ klingt stark nach einer Brise Gitarren in Garagen, glänzt durch gelungene Riffs und bleibt trotz der Ähnlichkeit zu The Rifles oder Broken Social Scene originell.
Während Phoenix zuletzt „1901“ sangen, sind Royal Bangs (ohne an der Qualität der zuerst Genannten zu zweifeln) schon etwas weitergegangen – „1993“ vereint unzählige Stile und Melodien und klingt in Anbetracht der Entwicklung der Band seit ihrem Debut nach Zukunftsmelodien auf der Überholspur.
Konzerte in Deutschland:
25.11. – MUZ | Nuremberg, DE
27.11. – Hafen 2 | Offenbach, DE
30.11. – Westgermany | Berlin, DE
01.12. – Gebaude 9 | Cologne, DE