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Röyksopp – Senior

Rökysopp ist eine Band, die nicht erst seit gestern existiert. Seit nunmehr 15 Jahren sind sie im Geschäft. Da wird es langsam Zeit, sich auf sich selbst zu besinnen, dachte sich das norwegische Duo. Das Ergebnis sind zwei Alben: „Junior“, erschienen vergangenes Jahr und das dazugehörige „Senior“, das nun erscheint. Eine Auslotung der eigenen Fähigkeiten aus verschiedenen Perspektiven.

„Junior“ beleuchtete die aufgeweckte Seite der Band. Es gab Popsongs auf die Ohren, Vocals und Refrains, die nicht mehr aus dem Kopf verschwinden wollten und Kollabarationen mit Robyn, Lykke Li und anderen Discoqueens. Es war ein Soundtrack für belebte Sommertage, wie man sie in Großstädten erlebt. Ein Album für die Tanzfläche, ein Album zum Ausrasten. Jeder Song ein Hit, den wohl jeder DJ gern auf dem Plattenteller rotieren lässt. Röyksopp haben in der Vergangenheit mit Tracks wie „Remind me“ oder „Beautiful day without you“ mehr als nur einmal bewiesen, dass dies durchaus eine ihrer Stärken ist. Doch dies ist wie gesagt nur die eine Seite der Medaille – Auf „Senior“ wird unter Beweis gestellt, dass die Band es auch besinnlicher zugehen lassen kann.

Hier dominieren nämlich die düsteren Elemente. Verträumte elektronische Sounds und eine Klangwelt, die wie gemacht ist für die Nacht und den einlullenden Rausch. Im Gegensatz zum „Junior“ kann man hier kaum einen Song für sich stehen lassen. Das Album beeindruckt im Kontext. Ein Track führt zum nächsten und wird vom vorigen gestützt. Somit wirkt „Senior“ wie eine einstündige Reise voller Tiefe und Konzentration auf das Wesentliche. Passend dazu wurde auch auf jegliche Vocalparts verzichtet. „Senior“ ist zum Entspannen und lädt dazu ein, den Kopf frei zu machen. „Senior“ verzaubert.

An dieser Stelle noch ein ironischer Clip der Band in Bezug auf den Albumtitel:

Und wie es in dem Film so schön knapp auf den Punkt gebracht wird: ‚I heard a fantastic sound‘ – Dazu lässt sich nur sagen: Ich auch. Röyksopp haben mit „Junior“ und „Senior“ zwei Alben abgeliefert, die einen eindrucksvollen Querschnitt durch ihr Schaffen darstellen. Wobei mir die „Senior“-Seite noch mehr zusagt als der energiegeladene Vorgänger. Man wird ja schließlich nicht jünger. Hut ab, die Herren!


VÖ: „Senior“ erschien am 13.9.2010 auf PIAS.

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