Startseite » Saalschutz im Interview

Saalschutz im Interview

saalschutz.jpgmainstage traf MT Dancefloor und Flumroc von Saalschutz vor ihrem Konzert im Golden Pudel Club zum Interview. Die beiden Züricher waren so freundlich, uns einige Fragen zu ihrer Musik und ihren Liveauftritten zu beantworten.


Ihr spielt heute Abend im Uebel&Gefährlich. Das erste Mal?

Flumroc: Gespielt haben wir da noch nicht. Aber wir waren schonmal da, also zumindest ich war schonmal da. Ich weiß gar nicht, ob MT Dancefloor schon da war. Warst du?
MT Dancefloor: Ich war auch schonmal da!
Flumroc: In welchem Rahmen warst du denn da?
MT Dancefloor: Ich war als Gast da. Aber bei welcher Veranstaltung weiß ich gar nicht mehr. Aber die Leute vom Ue&G sind ja die gleichen wie bei der Weltbühne und da haben wir mal gespielt, nur die gibt es ja jetzt leider gar nicht mehr.
Flumroc: Ich war einmal da, als eine Party am Auslaufen war, was ziemlich krass war. Das wirklich fast nur noch so Afterhour-Techno-Kram und die Leute waren alle ziemlich krass drauf. Aber ich glaube insgesamt wars ganz lustig.

Das was da heute Abend ist, ist ja der 2jährige Geburtstag. Ist dann doch eine ziemliche Ehre, oder?

Flumroc: Oh, das wusste ich gar nicht.

MT Dancefloor: Da freuen wir uns aber drüber. Eine nette Sache, die Einladung war auch sehr nett. Und das war eben guter Zufall, dass wird hier heute sowieso schon für ein Geheimkonzert in Pudel Club sind. Das hat sich dann sehr gut ergeben!

Ihr kommt ja aus Zürich, seid aber bei Audiolith unter Vertrag und hier in Hamburg auch relativ bekannt. Wie kam es zu dieser Connection mit Hamburg?

MT Dancefloor: Über Knarf Rellöm in erster Linie. Und auch übers Internet, über solche Chaträume. Da hab ich häufig mit Plemo gechattet. Und lustigerweise hat Knarf den Plemo dann erst über uns kennengelernt. Obwohl die beide aus Hamburg sind. Naja, jedenfalls über das Internet und die persönliche Bekanntschaft mit Knarf hat sich da eine gute Sympathie ergeben und dann hat man auch mal zusammen gearbeitet.

Flumroc: Dazu kann man vielleicht noch sagen, dass Knarf ja eine ganze Weile lang in Zürich war. Der hat da gewohnt und eine Bar betrieben. Und Zürich ist wirklich so klein, dass man sich dann zwangsläufig auch mal über den Weg läuft.

Zürich ist klein?

Flumroc: Ja, 300000 Einwohner. Also, Zürich ist für die Schweiz schon relativ groß. Aber im Vergleich gesehen ist Zürich nicht viel größer als Freiburg oder sowas. Der Vergleichspunkt ist ja dann das Ausschlaggebende. Und Knarf war wie gesagt auch da und hat mit seiner Bar Zürich ziemlich den Arsch gerettet, was die Ausgehmöglichkeiten anging. Und dann haben wir ein Interview mit Knarf gemacht. Okay, wir waren eigentlich nur die Kabelträger, aber das war so ein Radiointerview und da haben wir Knarf dann kennengelernt. Und dann eben, wie MT Dancefloor schon gesagt hat, so hat das seinen Lauf genommen. Auch wegen der gleichen Interessen im Bereich Musik. Damals gab es noch nicht so viele Leute, die solche Musik gemacht haben.

Reagiert das Publikum in der Schweiz anders als hier in Deutschland?

MT Dancefloor: Das kann man so generell nicht sagen. Es waren auf der letzten Tour aber sehr viele Leute, in der Schweiz kommen meist etwas weniger, von Zürich und Basel mal abgesehen. In der Hinsicht läuft also mehr in Deutschland. Und auf der letzten Tour hier war es eben sehr euphorisch, da wurde viel geraved und sowas, Kindergeburtstagsstimmung, fand ich immer toll. In Zürich passiert das auch, aber da ist das nicht unbedingt „Progamm“. Und hier gehört das einfach dazu, das find ich sehr schön.

Speziell in Hamburg wahrscheinlich, oder?

MT Dancefloor: Nicht unbedingt. Das letzte Konzert in Hamburg, das im Hafenklang, war eines der ersten, wo es dann so richtig abging. Vorher war es auch immer schön, aber es war nie so richtig was los. Letztes Mal war es eben richtig gut gefüllt, das hat mich dann schon überrascht und natürlich auch gefreut. Und ansonsten ist es in der Schweiz eben etwas Anderes, allein wegen der Texte. Dort wird es als künstlicher angesehen, weil wir ja Hochdeutsch singen und man spricht so ja nicht dort. Und in Deutschland wird das dann natürlich so hingenommen. Die Leute wissen zwar, dass wir aus der Schweiz kommen, aber die verstehen dann die Texte immer gleich. Und in der Schweiz kommt das dann eben alles künstlicher rüber.

Wer von euch beiden schreibt denn die Texte eigentlich?

MT Dancefloor: Ich schreib die Texte. Wobei man sagen muss, dass ich sie eigentlich eher abschreibe. Und das wächst dann alles auf meinen Mist. Außer dem Refrain vom Lied „Dancin‘ Movin'“, der ist von Flumroc. Und das ist ja eigentlich der beste Textpart, den wir haben.

Aber wenn du Texte schreibst, dann holst du dir also Inspirationen?

MT Dancefloor: Ja, man kopiert schon ein bisschen was von Musik, Film, Theaterstücken und Büchern.

Die Texte sind ja eher auf Spaß ausgelegt anstatt auf Politik. Trotzdem habt ihr zum Beispiel bei „I can’t relax in Deutschland“ mitgemacht.

MT Dancefloor: Ja, das eine schließt das andere ja nicht aus. Und nur weil die Texte lustiger sind, heißt es ja nicht, dass da auch ein ernster Bestandteil ist in den Songs.

In einem Lied feiert ihr das Jahr 1999 ab. Was war denn da so besonders, was heute nicht mehr ist?

MT Dancefloor: Kennst du das Lied von Prince nicht? Das ist dann wohl so eine Generationenfrage. Ein Lied von Prince heißt auch „1999“. Und das spielt eben in der Zukunft, weil das aus den 80ern ist. Und bei uns spielt das jetzt in der Vergangenheit. Als wir das schrieben, war 1999 eben schon ein paar Jahre her. Deswegen haben wir das einfach als Rückblick genommen, eine viel größere Bewandnis hat das gar nicht.

Wisst ihr schon, ob ihr diesen Sommer auf deutschen Festivals spielen werdet?

MT Dancefloor: Fusion ist im Gespräch, aber da kann man noch nichts sagen, ist alles noch ein bisschen früh.
Flumroc: Und das Melt! wäre natürlich eine schöne Sache, weil wir da gerne mal spielen würden. Aber das hat sich bis jetzt leider noch nicht ergeben.

Ich hab letztens gesehen, dass „Das ist nicht mein Problem“ für über 80€ bei Ebay verkauft wurde.

Flumroc: Was?! Auf Vinyl, oder wie?

Ja!

Flumroc: Im Ernst?

Was denkt man, wenn man sowas hört?

Flumroc: Da denken wir, dass wir das wohl selber mal reinstellen sollten! Ein paar Exemplare haben wir noch zu Hause rumliegen.
MT Dancefloor: Ist das wirklich so? Die mit dem grauen Cover oder mit dem Schwarzen?

Also, so genau hab ich da jetzt doch nicht hingeguckt.

Flumroc: Ich habe letztens noch eine Hypothese geäußert. Die Platte ist ausverkauft, mittlerweile gibt es sie auf CD. Und vor einem Jahr dachte ich mir: Ich hab ja noch 5 oder 6 Exemplare davon rumliegen, vielleicht sollte man das mal bei Ebay reinstellen. Dann würden wir vielleicht tatsächlich noch Geld verdienen damit! 80€ hat der bezahlt? Krass.
MT Dancefloor: Ich find das natürlich schon echt cool und schmeichelhaft. Aber ich würde meine nie hergeben, das sind meine letzten Exemplare, irgendwie 5 Stück oder so. Müsste man mal im Mailorder fragen, ob da noch welche rumliegen.

Ist eigentlich schon ein neues Album in Planung?

Flumroc: Ja, in Planung ist das alles schon lange.
MT Dancefloor: Wir haben letztens auch eine Idee mal aufgenommen. Also, es gibt ja Leute, die produzieren so viele Songs, dass die sich denken: Direkt nochmal 2 Platten machen. Das ist bei uns eher umgekehrt, wir machen dann immer erst hinsichtlich einer Platte dann die Lieder.
Flumroc: Bei der ersten Platte hatte sich das noch so angesammelt, aber da war dann auch nichts mehr übrig. Bei der Zweiten haben wir dann noch ein altes Lied mit raufgepackt, welches wir nochmal neu gemacht haben. Und bei der Dritten müssen wir dann jetzt mal gucken, wie das weitergeht.
MT Dancefloor: Wir sind ja auch ganz frisch von der Tour zurück und da muss man erstmal wieder anfangen, Ideen zu tanken, denn es gibt auch viele neue Einflüsse, die wir mitgenommen haben aus Frankreich und so. Und da gibt es viele schöne Sachen, bei denen man sich dann auch nochmal musikalisch bedienen kann.

Okay, dann bedanke ich mich für das Interview.

Flumroc: Danke! mainstage.de! Die einzige wichtige Homepage der Welt!

Fotos vom Interview findet ihr hier.

Und Fotos vom Konzert am Abend gibt es hier.

1 comments

Wir freuen uns über deinen Kommentar: