Die Band, die sich bereits 1999 zusammen fand um die lokalen Plattenläden zu erobern, ist mittlerweile weit über ihre Heimat Springfield, Missouri (USA) bekannnt. Das liegt auch, aber sicherlich nicht nur an ihrem Namen: Someone Still Loves You Boris Yeltsin (SSLYBY). Nun sind sie mit ihrem dritten Album „Let It Sway“ wieder da – gewohnt mühelos, locker, leicht und poppig.
Also alles so wie immer? Nein, nicht wirklich. „Let It Sway“ klingt natürlicher und weniger gewollt als der Vorgänger „Perishing„. Anders als beim 2008er Album haben sie dieses Mal die Kontrolle über das Mischpult wieder abgegeben und das an niemanden geringeres als Death Cab for Cutie Gitarristen und Toningenieur Chris Walla, der seit der ersten Platte Fan und Freund von SSLYBY ist, sowie den Studioproduzenten Beau Sorenson, der ebenfalls schon für Death Cab for Cutie arbeitete.
Ein bisschen hört man die Einflüsse auch aus den Aufnahmen heraus, was nicht heißt, dass SSLYBY nicht nach sich selbst klingen würden. Es ist ein guter „Einfluss“ könnte man sagen. „Let It Sway“ liegt vom Gefühl her zwischen dem Erstlingswerk „Broom“ und „Perishing“. Ersteres wurde komplett im Schlafzimmer aufgenommen und ist eher ruhig und still, wohingegen „Perishing“ bis ins kleinste Detail durchgestylt wurde. „Let It Sway“ kombiniert nun das Beste von beiden und das Ergebnis ist eine runde Platte mit eingängigen Pop-Songs. Das einzige was auffällt, ist, dass das Album so extrem stimmig ist. Kein Titel stich besonders positiv oder negativ hervor. Ob das jetzt wiederrum positiv oder negativ zu bewerten ist, bleibt jedem selbst überlassen.
Wer genauer zuhört erkennt hinter der poppigen Fassade oft ernste und sinnvolle Texte. Es gibt da offensichtlich vier Menschen, die sich sehr genau mit ihrem Leben und ihren Werten auseinandersetzen. Bei aller Leichtigkeit und Lockerheit sind auch einige ruhiger Tracks auf dem Album, wie z.B. „Stuart Gets Lost Dans Le Metro“ oder „Made To Last“, die ein gutes Pendant zu dem Teil bieten, der einen zum Tanzen im Regen motiviert. Eines ist jedoch sicher: Mit dieser Musik lässt man sich gerne in den Tag hinein wiegen. Die Message ist eindeutig. Man darf sich um alles Gedanken machen, aber am Ende muss man sich einfach mal treiben lassen von der Welt, der Liebe und den Menschen – Let It Sway!
The whole world’s gonna sink, and where will we be?
Perhaps under a shrinkin‘ Earth.
There is a better place for what it’s wort.
Head low but you gotta let it sway!
VÖ: „Let It Sway“ erscheint am 20.08.2010 bei Polyvinyl Records / Cargo Records.