Krist Krueger, Sänger, Mulitinstrumentalist und was für ein Name. Wie geschaffen für grundsoliden, vom strebendem Pioniergeist durchzogenen Folk-Pop, möchte man meinen. Etwas mehr ist da schon, dennoch liegt man mit dieser Prognose alles andere als falsch, versuchte man den Westküsten-Folk von Southerly charakterlich zu verordnen.Schon seit dem Jahr 2001 besteht dieses Projekt, federführend von Krueger selbst geleitet, der hauptberuflich eine Booking-Agentur in Portland, Oregon unterhält. Doch erst stolze achte Jahre später schaffte es das Album „Storyteller And The Gossip Columnist“ mit Hilfe diverser Gastmusiker aufs weltweite Tapet. So weit die Geschichte, fürwahr keine außergewöhnliche.
Ähnlich präsentieren sich die vierzehn Songs: Piano, Violinen und Pedal Steel dominieren den wohligen Folk-Reigen, hinterlegt mit Kruegers zurückhaltenden Stimme. Groß in Fahrt kommt das Ganze nach simpel-stimmungsvollem Intro zum ersten mal bei „Soldiers“, ein wunderbarer Song, untermalt von einer markanten Piano-Melodie und nicht zuletzt auffällig an den Klassiker „Bitter Sweet Symphony“ von The Verve (na gut, in grauer Vorzeit war da mal was mit einem gewissen Mick Jagger) gemahnt. Man muss hier neidlos anerkennen: Krueger bedient das Singer/Songwriter-Gerne, in welches er hörbar abzielt, auf eine klassisch-solide Weise, und das auf respektablem Niveau.
So gibt es nicht viel auszusetzen, denn Southerlys Stücke entgehen einerseits der Behäbigkeits-Falle durch konsequent kurz gehaltene Songlängen, andererseits ist der Melodienpool Kruegers füllig genug, um nicht alles wie eine lieblose Aneinanderreihung von Ideen wirken zu lassen. Lediglich ein stimmungsvoller Spannungsbogen wäre sicherlich nicht das Verkehrteste gewesen, als geschlossenes Werk kann man „Storyteller And The Gossip Columnist“ so kaum betrachten, denn dazu rauschen diese 38 Minuten Musik zu schnell vorbei . Southerly ist und bleibt ein Nebenprojekt des sonst vielbeschäftigten Kruegers, das merkt man.
Es stechen keine wirklichen Höhepunkte heraus; vielleicht das größte Manko. Demgegenüber sucht man Tiefs und Totalausfälle aber auch vergeblich. Wo wir wieder beim eingangs erwähnten Merkmal „solide“ angelangt wären. Das ist alles nicht Außergewöhnliches, Überschwengliches, aber warum auch? Es ist einfach nur angenehm klingender Folk-Pop über den man nicht mal viele Worte verlieren muss. Viel höher angesetzt dürfte Kruegers eigener Anspruch in der Sache auch nicht gewesen sein, zum Glück.
„Storyteller And The Gossip Columnist“ erschien am 20. März 2009 via Arctic Rodeo Recordings