Gitarren! Laute Gitarren! Das gibt es beim Debütalbum von Stun auf die Ohren. Stun, nicht S.T.U.N. was Last.FM beim Hören kurzerhand aus der Band macht, spielen krachigen Indie-Rock im Sinne der 90er Jahre. Sie kommen aus Bremen und konnten bereits mit ihrer EP „The Need To Walk“ aus dem Jahr 2006 auf sich aufmerksam machen. Auf „And At Least You Dance“ zeigt das Quartett nun in 50 Minuten, was sie zu bieten haben.

Das Cover und das Artwork ziehen einen gleich in den Bann. Blauer Himmel, Sonnenschein, Möwen und ein hübsches Mädchen. Hinter dem Cover würde man allerdings viel mehr Pop vermuten, als es dann im Endeffekt zu hören gibt. Müsste man Stun irgendwo einsortieren, dann vielleicht zwischen den Favez und den lauten Momenten von Slut. Es geht sehr in die Noiserock-Ecke, die Gitarren stehen so gut wie immer im Vordergrund. Rough startet das Album mit „Special„. Eine erste Überraschung gibt es auf „P-T-R“ als Sänger Marco Goerlich auf einmal „With or without you“ von U2 singt. Dazu sagt er in einem Interview mit Friedel Muders, dass diese Idee im Proberaum entstand, da die Bassline Schlagzeuger Moritz an eben diesen U2 Song erinnerte… Und was soll man sagen, es passt wie die Faust aufs Auge! Die Leidenschaft, die Emotionalität und die Intensivität dieses Meisterwerks der Musikgeschichte färbt auf den Stun-Titel ab. Neben U2 werden auch noch Blumfeld zitiert, aber auch die eigenen Texte müssen sich nicht verstecken.

a restless piece of my heart envy the ground you tread under
I’d like you to take me inside of you – but I know you’re stronger

Ein weiterer Anspieltipp ist das finale, 6:43 Minuten lange „Pack your Bags„. Aggressiv geht das Stück nach vorne und schlägt einem durch die Boxen mitten in die Magengegend. Die anschließend kreischenden Möwen machen das Fernweh nun auch nicht mehr viel besser, bilden aber einen schönen Abschluss zum Album.

Wer mal wieder richtig laute, schrille Gitarren hören will, macht mit Stun garantiert nichts falsch!

Stun – And At Least You Dance erscheint am 09. Januar 2009 bei Sister Jack.