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SUPERPUNK: Montagskonzert im Bei Chez Heinz

Über die Montagskonzerte im Bei Chez Heinz in Hannover wurde hier in diversen Berichten ja schon Einiges verloren, deshalb nur kurz ein paar Worte dazu: wo bekommt man an so gut wie jedem Montag ein Konzert in netter Atmosphäre mit tollen Bands für jeweils 6 Euro geboten? Da muss man schon tiefer nach Alternativen im Umland graben, ich für meinen Teil freue mich ein ums andere Mal darauf und fordere alle Musikfans auf, diese Reihe weiterhin zu unterstützen!

An diesem Montag haben sich mal wieder viele, sehr viele Besucher eingefunden, um Superpunk zu sehen. Bereits bei ihrem letzten Auftritt im Heinz war es gut gefüllt, doch diesmal übertraf es meine Erwartungen bei weitem. Über 300 Gäste fanden sich ein und es war dementsprechend voll vor der Bühne. Somit kam auch gleich die richtige Konzertatmosphäre auf, als um kurz nach zehn die Vorband SAALSCHUTZ aus Zürich begann. Zwar bildete sich wie immer ein respektvoller Abstand vor der Band, aber das Publikum war insgesamt sehr interessiert und hielt sich nicht nur, wie sonst so oft erlebt, im Hintergrund auf. Saalschutz boten über eine halbe Stunde witzigen Elektrotrash, der mit einer eigenen Version von Sidos „Mein Block“ begann, dann seine Bahnen durch simple Synthiesounds zog, viele Elemente des bekannten Elektroclash bot und vor allem immer wieder durch lustige und sympathische Ansagen des Duos aufgelockert wurde. Der Applaus nahm dann auch bei jedem Song zu und forderte sogar noch eine Zugabe, die auch prompt erfüllt wurde. Sicherlich nicht in dieser Form erwartet, waren SAALSCHUTZ jedoch ein nettes Kontrastprogramm zum Gitarrenrock des Hauptacts.

Um elf begannen dann SUPERPUNK mit ihrer Mischung aus augenzwinkernd-ironischen Texten und beatlastiger Musik, und die letzten Lücken vor der Bühne wurden schnell geschlossen. Da mir die drei Platten des Hamburger Quintetts nicht sehr vertraut sind, erübrigten sich genaue Live-Studio-Vergleiche und ich ließ das Konzert insgesamt auf mich wirken. Leider fielen mir nach kurzer Zeit doch unangenehme Details auf, die sich von Song zu Song steigerten und mir mit der Zeit doch ziemlich auf den Geist gingen. Da war zum einen die sehr nölige Stimme von Sänger Carsten Friedrichs, die auf den mir bekannten Songs doch um einiges angenehmer und melodischer klang. Zum anderen nervte mich der immer gleich klingende Schlagzeugrhythmus mit der überlauten Snare. Beat hin oder her, aber nach zehn Songs ist mir ein wenig Abwechslung ganz lieb. Den Großteil der Fans schienen diese Details aber nicht aufzufallen, sie feierten jeden Song der Band frenetisch ab und zwangen sie so zu immer neuen Zugaben, so dass das Konzert mit über 75 Minuten quantitativ zu den hochwertigsten zählte, die ich im Heinz bisher erleben durfte. Qualitativ aus den oben genannten Gründen erreichte es diese Klasse jedoch nicht, wobei meine Meinung diesmal offensichtlich nicht von der Mehrzahl des Publikums geteilt wurde.

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