Das kanadische Zwillingspaar Tegan and Sara veröffentlichte Ende Januar ihre achte Platte mit dem Titel „Sainthood“, die wie das vorherige Album von Death Cab For Cutie– Mitglied Chris Walla produziert wurde und auf der sie entschiedener und rockiger denn je klingen, obwohl sie sich so sanften, gefühlsbetonten Themen bedienen.
Während ihrer Highschool-Zeit in Calgary in Kanada entdeckten die Zwillinge ihre Liebe zur Musik und harmonierten dabei so gut, dass sie ihre Debut „Under Feet Like Yours“ selbst produzierten, welche die Aufmerksamkeit Neil Youngs auf sich zog und den beiden einen Platz bei dessen Label Vapor sicherte, bei dem ihre folgenden Platten produziert wurden. Es folgten Tourneen mit Bekanntheiten wie Ben Folds, Cake oder auch Death Cab For Cutie.
Songs der Zwillinge wurden gecovert und jüngst erschien ein Remix von Tiësto zu „I Felt It In My Bones“, der auf dem Album „Kaleidoscope“ veröffentlicht wurde.

Spätestens mit dem Album „The Con“ 2007 wurden Tegan and Sara dann auch europaweit bekannt, dem nun die neue Platte folgt.
Neben Chris Wall wurden hierfür auch Howard Redekopp als Co-Produzent, den man als Produzent von You Say Party! We Say Die! kennt sowie Dave Sardy als Mischer, der schon The Thrills und Oasis produzierte, ins Boot geholt. Entstanden ist dabei ein rockigeres, mutigeres Album, das zum Beispiel in „Hell“ von seinem raschen Tempo und seiner klaren Melodien lebt.
„The Ocean“ klingt fast ein wenig nach The Strokes. Als definitiv ins Ohr gehend und dort auch bleibend ist „Alligator“ zu erwähnen. Außerdem sind „The Cure“ und „On Directing“ mögliche Lieblingsongs, die mit klarer Aussage und eingängiger Melodie daherkommt: vollkommene Hingabe bis zur Selbstaufgabe erklärt auch den Album-Titel, der Leonard Cohens „Came So Far For Beauty“ entnommen ist:

„I practiced all my sainthood / I gave to one and all / But the rumors of my virtue / They moved her not at all“

Gefühlsbetonte Themen die Liebe, Täuschung und Hingabe betreffend, sind von Sehnsucht inspiriert und stehen oft in Kontrast zu der musikalischen Umsetzung.
Es macht Tegan and Sara immer wieder Spaß zuzuhören und besonders sie live zu erleben. Ende November vergangenen Jahres konnte man sie an vier Terminen in Deutschland sehen und hören. In nächster zeit muss man dafür leider etwas weiter reisen.

VÖ: 29.01.2010 bei Vanpor/ Sire/ Warner