Es passiert ja doch recht selten, dass man Musik aus dem Briefkasten holt, welche sich beim Abspielen dann als japanisch entpuppt. Bei dem selbstbetitelten Album der „Tenniscoats & Secai“ war dies jedoch der Fall. Trotz der Sprachbarriere kann man der Musik eine ganze Menge entnehmen und man fühlt sich direkt mal einige Kilometer in Richtung des Landes der aufgehenden Sonne katapultiert.

Das Besondere an diesem Album: Es ist die Kollaboration von zwei japanischen Duos. Einmal den Tenniscoats, bestehend aus Saya und Ueno Takashi; und Secai: Daisuke Namiki und Takeshi Hiruma. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie zwei Duos, die in ihrem Heimatland noch nicht einmal auf sonderliche Aufmerksamkeit gestoßen sind, hierzulande fußen sollen. Die Möglichkeit wäre aber auf jeden Fall gegeben, denn die Musik nicht nicht sonderlich schwer zugänglich.

Es ist eben einfach Musik zum Entspannen geworden. Zum auf dem Sofa sitzen, Kerzen zünden und Tee trinken. Den Alltag verschwinden lassen hinter einem Soundgeflecht aus Vocals, Keyboards, Gitarre, Saxophon und der experimentellen Popmusik, die daraus gebastelt wird. Es kommt einem beinahe vor, als wäre man mitten im Soundtrack eines japanischen Rollenspiels gelandet, Spieler von Serien wie Final Fantasy werden mir zustimmen. Das könnte natürlich auch an dem Gesang liegen, eine unschuldige Stimme, die magische Melodien zaubert, die Sprache versetzt einen einfach in eine andere Welt. Aber auch die Klänge wirken so, als würden sie aus weiter Ferne zum Hörer hervorstoßen – Einlullend und beruhigend, stellenweise fröhlich, dann wieder düster, dann wieder friedlich.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass dieses Album dringend allen ans Herz gelegt sei, die mit japanischer Kultur etwas anfangen können. Wunderschöne Popmusik mit tollem Flaire. Es sei beiden Bands gewünscht, hierzulande auf etwas Aufmerksamkeit zu stoßen, denn die Grundsteine sind mit dieser Kollaboration auf jeden Fall gelegt.

VÖ: „Tenniscoats & Secai“ ist seit dem 08.08.2008 auf Noble erhältlich.