Startseite » The Ape – Nothing But An Underapement

The Ape – Nothing But An Underapement

The Ape ist bisher nicht vielen ein Begriff, doch die Namen dahinter sind wohlvertraut: Es ist das neue Projekt von Johann Scheerer und Sebastian Nagel, die sich in den letzten Jahren mit der Band Karamel unweigerlich in die Köpfe gespielt haben. Jetzt, wo Karamel Geschichte ist, machen die beiden erneut gemeinsame Sache und zeigen auf „Nothing But An Underapement“, dass das noch immer funktioniert.

Es ist bereits das zweite Album der Band The Ape, doch das Debüt hat Sebastian noch als Solokünstler präsentiert. Auch wenn Johann beim ersten Streich bereits reichlich im Hintergrund fungiert hat, sind sie erst jetzt offiziell ein Duo. Doch was darf man von dieser Band erwarten, die sich noch vor einigen Monaten mit Karamel textlastige Popmusik erdacht hat? Eine Wiedergeburt desgleichen? Nicht im geringsten. The Ape scheint viel eher ein Gegenentwurf zu sein, der trotzdem nicht weniger zu begeistern weiß.

Bedeutendster Unterschied ist der Umgang mit Stimme und Lyrics. The Ape benutzen den Gesang eher wie ein weiteres Instrument und verwenden nur einzelne Versatzstücke in den Texten. Doch gerade die sind es, die dann auch wirklich im Kopf hängen bleiben (‚I want less of you, I want more of the machine‘). The Ape sind außerdem extrem experimentierfreudig. Der Mut dazu, den Karamel nur ansatzweise hatten, loten The Ape nun noch mehr aus. Sie erschaffen mit elektronischen Arrangements, Effektgeräten, Gitarren, Schlagzeug und Bass eine Soundästhetik, die ihresgleichen sucht. Manchmal schmerzend langsam und quälend, manchmal sanftmütig beruhigt und dann wieder aufbrechend, tosend und aufwühlend. Bei aller Stilvielfalt ist aber eines klar: Dies ist wirklich Musik, die über gute Kopfhörer gehört werden möchte, da sonst viele Eindrücke verloren gehen.

Alles in einem ein tolles zweites Album, das im Ganzen überzeugen kann, aber mit Songs wie „Less of you“, „Dietetic Treatment“ oder „Primates“ auch wirkliche Lieblinge dabei hat, die einen so schnell nicht wieder loaslassen. Live wollen The Ape in Zukunft auch über die Bühnen unserer Lande streifen. Man darf gespannt sein, was dort noch so passieren wird. Stay tuned – You will be aped!


VÖ: „Nothing But An Underapement“ erschien am 10.10.2010 auf Clouds Hill.
Hier entlang zu unserem Interview mit The Ape.

Wir freuen uns über deinen Kommentar: