The Audience sind sicher vielen seit ihrem Auftritt auf dem Immergut diesen Jahres ein Begriff. Und eben jene Fünfertruppe brachte jüngst ihr zweites Werk ans Tageslicht der Öffentlichkeit. „Dancers and Architects“ wurde es genannt. Ob damit die Zielgruppe oder die Urheber gemeint sind, kann nicht geklärt werden. Aber eben, The Audience ist ja die Band. Verwirrend?
2005 saß man in der Alten Mälzerei in Regensburg und machte Späße. Und zwar über den Namen der Vorband beim Konzert der Robos. The Audience. Würden vielleicht die Zuschauer verborgene Talente auf der arg kleinen Bühnen zur Schau stellen? Aber dann kamen doch 5 Jungs in den Raum und enterten die Bühne. Der Auftritt damals war eher mau und wurde schnell vergessen. Es wirkte wie eine schlechte Kopie von The Robocop Kraus, noch.
Im Jahr darauf hieß es wieder The Robocop Kraus mit Support The Audience. Und schau an, bei den Fünfen hatte sich einiges getan. Nicht nur dass sie nun ein einheitliches Bühnenoutfit auffuhren, die Musik hatte sich ebenso verändert. Es klang nicht mehr nach einer Kopie von irgendwas, sondern nach Eigenständigkeit. Ein sehr eindrucksvoller Auftritt war dies damals.
Kurz darauf gab es folgerichtig einen Plattenvertrag für die Band und im Jahre 2007 erschien das erste richtige Album „Celluloid“ und es wurde sehr ausgiebig getourt.
Nun also das Zweitwerk mit dem Namen „Dancers and Architects“ mit einem großen Ziel, der Band ein eigenes Profil geben.
Und dieses Projekt wurde erfolgreich vollendet, man kann es nicht anders sagen. Man kann dieses Album in keine Schublade stecken oder Vergleiche ziehen, weil es ihm nie gerecht werden würde. Es ist durchaus beeindruckend, wie diese Band sich entwickelt hat. Nicht nur als Liveband, wo sie zweifellos zu den Großen zählen. Denn der Energie, die man dabei zu versprühen vermag, kann sich so schnell niemand entziehen.
„Dancers and Architects“ funktioniert aber ebenso, ohne dass man dazu unbedingt das Tanzbein schwingen muss. Die Songs sind anspruchsvoll arrangiert, manchmal ordentlich quer und kantig, und halten sich gerade deshalb auch länger im Gehörraum. Was vielleicht fehlt ist ein Ausreißer mit Hitqualitäten. Oder ist die Platte einfach so homogen, dass alle Songs jene Qualitäten besitzen? Das entscheidet wohl am besten jeder für sich.
VÖ: 7.11.08
The Audience sind auch im Winter fleißig und so momentan auf Tour. Ein Konzertbesuch wird hiermit empfohlen und ans warme Winterherz gelegt.