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The Black Box Revelation – Set Your Head On Fire

bbr_cover_160x1601Absolut keine zwei-Mann Band kann sich dem Vergleich eines mittlerweile allseits bekannten detroiter Duo erwehren. Dieser Vergleich ist obligatorisch, dieser Vergleich ist abgegriffen, dieser Vergleich wirkt einfallslos, wird er doch allzu oft bemüht. Und dennoch greifen wir in diesem Fall die Paralelle zu The White Stripes auf, erscheint sie, The Black Box Revelation betreffend, doch allzu passend.
Bereits die vorangegangene EP „Indroducing The Black Box Revelation“ ließ Großes erhoffen und mit ihrem Debüt „Set Your Head On Fire“ schicken sich die beiden Brüsseler an wahrlich Großes zu erreichen.

Dieses belgische Duo klingt bluesig, dieses belgische Duo klingt brachial, dieses belgische Duo klingt aggressiv und ungestüm. Das blinde Verständnis der beiden Bandmitglieder ist eindeutig zu hören, musizieren Songschreiber Jan Paternoster und Schlagzeuger Dries van Dijck doch bereits seit ihrem 12 bzw. 14 Lebensjahr gemeinschaftlich. Ursprünglich zu dritt, entledigten sich die beiden ihrem Bassisten, da dieser die musikalische Ausrichtung der Band nicht mittragen wollte. Ein weiteres Indiz für die Authentizität und Geradlinigkeit dieser Formation.
10 schnörkellose Songs gespickt mit kantigen, raumfüllenden Riffs gepaart mit versiertem, abwechslungsreichem Schlagzeugspiel und dezent eingesetzter Hammond Orgel weist die erste „Black Box“ LP auf. Der Gesang von Sänger und Gitarrist Jan Paternoster erscheint dabei wie ein Gemisch aus Jack White (The White Stripes), Andrew Stockdale (Wolfmother) sowie Ryan Jarman (The Cribs). Wahrlich keine schlechten Einflüsse. bbr1
Mal textlich naiv („Love Love Is On My Mind“), mal tiefgründig („I Don´t Want It“). Mal laut („Stand Your Ground“), mal zurückhaltend („Never Alone, Always Togehther“). The Black Box Revelation variieren gekonnt Tempi und Melodie. Auf das stampfende „Stand Your Ground“ folgt das deutlich ruhigere „Never Alone, Always Togehther“. Eine Ruhephase für den Hörer. Die ersten fünf Songs des Albums – „I Think I Like You“, „Gravity Blues“ und „Love Love Is On My Mind“ etc.- animieren viel zu sehr, als das diese keine Reaktion hervorrufen würden.
Bei “We Never Wondered Why“ durchzuckt der Rhythmus wieder den Körper und Jan singt ,,People passing by…‘‘. Wie wahr. So ziemlich alles zieht vorbei, gerade ein Album, das schier haltlos vorüber zu fliegen scheint.
„I Don´t Want It“ bäumt sich ein letztes Mal auf. Könnte der -vermeintlich- letzte Song treffender betitelt werden? „You don´t have to call me by my name | You don´t have to treat me like your friend | I don´t want it“ Textlich widerspenstig zelebrieren „Black Box“ das Außenseitertum, wobei die beiden Belgier diesen Status fortan schwerlich werden verteidigen können. Ihre Songs gehen zu sehr ins Ohr, ihre Refrains erweisen sich zu sehr als potentielle Sing-alongs, als das dieses Album nicht auch bei einer breiteren Hörerschaft einen bleibenden Eindruck hinterlassen könnte.
Der endgültige Schlusspunkt gebührt Jan. Nicht gesondert bezeichnet, erklingt „Dollars Are Sweet They Say“. Akustik-Gitarre und Gesang:“ Dollars are sweet, they say | People working hard making money all day…“.

„Set Your Head On Fire“ ist ein gitarrendominiertes Album mit packenden Soli, Riffs und akzentuiert eingespielten Percussions. Sicherlich besteht bei gewissen Sequenzen des Albums die Gefahr des „Déjà Ecouté“, allerdings machen die beiden Belgier auch keinen Hehl um die Quellen ihrer Inspiration.
Gegründet auf einem unumstößlichen Fundament bedarf es gezielter Innovation, um in dieser dicht bestückten Sparte der Gitarren-Musik einen eigenen Stil zu entwickeln und nicht zu einem Interpreten vorhandener Songs zu werden.
Die dazu notwendigen Ideen und die Energie scheinen The Black Box Revelation aufbringen zu wollen. Einer Tour folgten die Aufnahmen des Albums, worauf hin anschließend wieder unaufhaltsam getourt wird. „Didn´t have the time to be tired, didn´t have the time to sleep…“ („Set Your Head On Fire“). Diese Band wird ihren Weg gehen.

The Black Box Revelation „Set Your Head On Fire“

Erschienen am 6. März 2009 bei Pias.

The Black Box Revelation auf Deutschland-Tour

21. Apr. 09 Hamburg – Molotow

22. Apr. 09 Berlin – Magnet

23. Apr. 09 Köln – Gebäude 9

24. Apr. 09 München – Atomic Café

2 comments

  1. Carsten says:

    jap- peinlich…ich glaube das wird gerade geändert- black box spielen natürlich im april!

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