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The Hoosiers – The Trick to Life

hoosiers coverLangsam aber in hohen Wogen ist der The Hoosiers-Hype über den Ärmelkanal nach Kontinental-Europa geschwappt. Mit ihrem Debut-Album The Trick to Life belegte das britische Trio im vergangenen Herbst bereits die Spitze der heimischen Charts und prägte den Begriff „Odd-Pop“. Eigenartiger Pop ist es allemal, mit dem die Hoosiers nun die ganze Welt zu erobern drohen…
Als ich im vergangenen September zum ersten Mal in England das Radio anstellte, ertönte dort ein mit Trompeten und Keyboards gefülltes Lied, das ich unter „Goodbye Mystery“ in der großen Musikdatenbank meines Gehirns ablegte. Wie sich heraus stellen sollte, war das gar nicht nötig, denn erstens hatte ich den Refrain falsch verstanden (damit war ich aber nicht alleine, wie mir einige Briten versicherten..) und zweitens schallte mir der Song von nun an aus jeder Ecke entgegen. Die ersten beiden Single-Auskopplungen „Worried About Ray“ – angeblich um den Filmproduzenten Ray Harryhausen – und die notorische Gute-Laune-Nummer „Goodbye Mr A“ infiltrierten in kürzester Zeit sowohl sämtliche englische Radiostationen (anders als beispielsweise die Lieder von The Wombats) als auch Indiediskotheken (anders als Scouting for Girls). Egal wann, egal wo – der eingängige Ohrwurm-Pop der Hoosiers schien überall.

Der Bandname (ursprünglich The Hoosier Complex) leitet sich vom im US-Staat Indiana verbreiteten Spitznamen für seine Einwohner ab, in dem sich die aus Reading stammenden Sänger und Gitarrist Irwin Sparkes und Schlagzeuger Alfonso Sharland zu einem Sport-Stipendium aufhielten. Zurück in England holten sie den schwedischen Toningenieur und Bassisten Martin Skarendahl ins Boot und veröffentlichten im Juni 2007 ihre erste Single, die sofort die britischen Charts enterte. Ihr Debutalbum The Trick to Life wurde vom ehemaligen Jamiroquai-Mitglied Toby Grafty-Smith produziert und ist nun seit dem 25. Januar auch in deutschen Plattenläden in vier verschiedenen Farben zu haben.

Das aufgedrehte Upbeat-Tempo der Hit-Singles gibt zwar den vorherrschenden Ton auf The Trick to Life an, die Band hat darauf aber auch eine handvoll ruhigere Stücke untergebracht und kann sich zumindest keinen mangelnden Abwechslungsreichtum vorwerfen lassen. Die meisten anderen neun Songs + Hidden Track sind ruhiger, teilweise nur mit einer zupfenden Akustikgitarre und leisen Tamburinschlägen instrumentiert. In „A Sadness Runs Through Him“ schlägt Sänger Sparkes theatralische Purzelbäume und lässt seine Stimmen in falsettartige Höhen klettern, die nicht zuletzt an Matthew Bellamy erinneren, gleichzeitig aber meilenweit von Muse entfernt sind.

Das ganze Album ist gespickt mit musikalischen Zitaten: Während „Worried About Ray“ deutlich an „Happy Together“ von The Turtles angelehnt ist, kann man „Cops and Robbers“ kaum die Ähnlichkeit zu The Cures „The Lovecats“ absprechen und auch bei „Worst Case Scenario“ muss man unweigerlich an deren Sänger Robert Smith denken.
Mit ihrem stampfender Rhythmus und leichten, eingängige Melodien kann man The Hoosiers vielleicht am ehesten als eine poppigere Variante von Fall Out Boy bezeichnen, die sich ordentlich von pompöser 80er Theatralik, dem Electric Light Orchestra oder Supertramp inspirieren lassen haben.

Dieser britische Hype ist definitiv nichts für Leute, für die Pop der Teufel, hohe Männerstimmen eine Qual und denen Maximo Park schon zu hektisch sind.

Website: http://www.thehoosiers.co.uk
Myspace: http://www.myspace.com/thehoosiers
VÖ: 25. Januar 2008
RCA (Sony BMG)

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