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The Mighty Stef – TMS And The Baptists

Der irische Singer/Songwriter The Mighty Stef lädt dazu ein, sich mit ihm auf den klebrigen Böden der Pubs dieser Welt in Sünde zu suhlen. Da ihm jedoch das Wohlergehen seiner Seele in der Ewigkeit ein Anliegen ist, hat Stef für sein drittes Album The Baptists rekrutiert, um der Hölle ein Schnippchen zu schlagen. Ob’s geholfen hat?

Gemeinsam mit den irischen Rockern von Humanzi, welche hierzulande bereits mit den Beatsteaks tourten, wollte Stefan Murphy ein Nebenprojekt ins Leben rufen. Daraus wurde allerdings nichts — zumindest nicht für Stefan. Die Kollegen von Humanzi hingegen tauften (HA!) sich kurzerhand in The Baptists um, um auf dem neuen Mighty Stef Album spirituelle und musikalische Unterstützung zu leisten.

‚I feel unholy and I need someone to save me‘, heißt es im Opener „John The Baptist (Part 1)“. Mit einer Stimme, die nach einer adäquaten Menge Whiskey klingt, setzt Stef den thematischen Schwerpunkt der Platte: Sünde und Vergebung, Suff und Ausnüchterung.

Die 9 Tracks, die eine Pub-taugliche Mischung aus Rock, Folk und Blues mit einer Spur Punk sind, zeigen sich ungeahnt mondän und erzählen Geschichten aus den düstereren Ecken unserer Welt. Und von diesen sieht The Mighty Stef eine ganze Menge; so nimmt er traditionsgemäß jeden seiner Longplayer in einer anderen Stadt auf. Nachdem es den Dubliner für den Drittling nach Berlin verschlug, sei sein Wunschziel für den Nachfolger New York. Da ist es kein Wunder, dass er musikalisch schon einmal jenseits des Teiches vorfühlt: „John The Baptist (Part 2)“ klingt wie eine düstere Anekdote aus den Südstaaten der USA, während das leichtere „Hollywood“ hinter die glitzernde Fassade LA’s blickt. Zwischendurch besingt der Troubadour dann noch die Sehnsucht nach seinem „Georgia Girl.

Dass The Mighty Stef und The Baptists bei all dem Globetrotting ihre Irische Heimat nicht vergessen haben, zeigt „We want Blood“. Mit der ersten Single-Auskopplung folgt hier eine Abrechnung mit der politischen Führung Irlands, welche die Irish Times unlängst als Kandidaten für die Nationalhymne der grünen Insel nominierte. Zu Recht: der Song macht Lust, schunkelnd erst das letzte Pint Guinness, dann die Regierung zu stürzen. Durchaus abwechslungsreich zeigt sich das Album dann auch im weiteren Verlauf: Das ungeahnt jazzige „Blood & Whisky“ erinnert entfernt an Tom Waits, während mit der Ballade „Jeffrey Lee“ ruhigere Töne angeschlagen werden.

Wenn Stef und die Baptists dann mit dem „Harbour Song“ die Segel ins Ungewisse setzen, stellt sich die Frage, ob sich all das Flehen gelohnt hat? Die Antwort ist ‚Ja‘. TMS And The Baptists bildet einen facettenreichen Soundtrack für Versuchung, Sünde und die Vergebung danach.

— Absolution erteilt.


The Mighty Stef – „TMS And The Baptists“ erscheint am 14. Januar 2011 über Tonetoaster/Alive.

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