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The New Amsterdams – At the Foot of my Rival

Matt Pryor, der Kopf von den New Amsterdams, hat sich irgendwann gegen das übliche Musikerleben entschieden. Gegen ständiges Touren, gegen das Gefühl der Heimatlosigkeit, für seine Familie, für seine Kinder. Dabei lief es seinerzeit sehr gut mit seiner Hauptband, den Get Up Kids. Man hatte durchaus beachtliche Erfolge, bis dieses Projekt 2005 auf Eis gelegt wurde. Bereits 2000 gründete Pryor die New Amsterdams und legt mit „At the Foot of my Rival“ bereits das sechste Album vor. Welches nun endlich auch den Sprung nach Europa wagt.

Was als Soloprojekt Pryors startete, ist heute eine vollständige Band. Dustin Kinsey, Eric McCann und Bill Belzer heißen die Mannen neben Pryor. Alle wohnen sie in Lawrence, Texas. Dort wurde auch das Album aufgenommen, genau genommen bei Mr. Pryor daheim.

Und das nicht nur per Laptop-Mikrofon, wie beim ersten Stück „Revenge“. Zum Glück. Aber auch diese Unfertigkeiten geben diesem Album sein Gesicht. Ansonsten dominieren aber Songs zwischen Folk und Indiepop, aber durchaus mit der Energie, die auch schon die Get Up Kids besaßen. Vor allem sind die Songs aber deutlich ausgefeilter und durchdachter arrangiert als auf den vorherigen Platten. Und man findet im Vergleich zur letzten Platte „Story Like a Scar“ wieder den richtigen Weg, der Country-Singsang rückt wieder deutlich in den Hintergrund. War das bisherige Meisterwerk, das 2005 erschienene „Killed or Cured“ eine sehr persönliche, aber auch sehr düstere Platte, so pendelt „At the Foot of my Rival“ immer irgendwo zwischen Melancholie und Hoffnung. Nicht nur textlich, die Musik scheint hier immer wieder mal erhellend wie ein einzelner Sonnenstrahl durch dichte Wolken.

Bodenständigkeit ist auch eine der angenehmen Eigenschaften des Matt Pryors, was sich auch in seiner Musik wiederspiegelt. So wird man nicht mit irgendwelchen Problemchen eines egomanischen Stars konfrontiert, sondern damit, was das Leben für jeden von uns früher oder später bereit hält. Der Verlust von Freundschaften, der Zusammenbruch der geplanten Zukunft, der eigenen Vergänglichkeit. Und mit „Fountain of Youth“ eine Hymne auf die wahre Freundschaft, hier in Form eines Nachmittags am See mit den Bandkollegen und Bier.

Hinter den unaufdringlichen, teilweise poppigen Melodien und leicht daherkommenden Musikstücken steckt die manchmal brutale Ehrlichkeit des Lebens. So wie auf dem Coverbild schon angedeutet wird, wo in Blüten versteckt verschiedene Waffen hervorschauen. Die New Amsterdams können unaufgeregt ganz große Emotionen rüberbringen.

Man darf sich durchaus freuen, dass es dieses großartige Album über den großen Teich geschafft hat. Garniert wird es hierzulande auch noch mit drei wunderbaren Bonustracks. Freuen darf man sich auch darüber, dass Mr. Pryor und Kollegen es endlich auch persönlich nach Europa verschlagen wird und man ihre Musik auch hier live erleben darf. Die genauen Termine findet ihr nach wie vor hier.


VÖ: 09.05.2008

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