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The Nightwatchman – One Man Revolution

The Nightwatchman - One Man RevolutionZwischen den 70ern und Bush war die Welt augenscheinlich in Ordnung, Protestmusik nur bruchstückhaft vorhanden. Einer, der sich in dieser Zeit trotzdem stets „Revolution“ auf die omnipräsente Kappe und die Gitarre schrieb, war Tom Morello, seines Zeichens Teil von Rage Against The Machine. Dieser Tom Morello veröffentlicht nun als Nightwatchman sein Solodebüt.

So klemmt nun über die volle Distanz von One Man Revolution die Akustische unter seinen Achsel, die darauf prangernde Parole „Whatever It Takes“ samt Albumtitel machen klar: Um Liebe und Surfen geht’s hier nicht, nein, die Welt muss mal wieder verbessert werden.
Fast vollkommen ohne Unterstützung bewältigen Mann und Gitarre die 13 Songs. Und die Referenzmaßstäbe liegen hoch, sehr hoch: Singen tut er wie ein halb so alter alter Cash, die Botschaften hat er von Dylan und beides zusammen erinnert an Joe Strummers vertonten Abschied Streetcore. Jedoch muss sich der Nachtschaumann ganz weit hinten anstellen: One Man Revolution kann man sicher nicht vorwerfen, uninspiriert zu sein, zu sagen hat der Mann genug. Aber es klingt langweilig. Und so erreicht die beste Botschaft niemanden. Meist trägt er seine Zeilen vor, wie der Viertklässler sein erstes Gedicht.
Anfangen tut das Album durchaus mit Potential, mit dem Titeltrack und The Road I Must Travel: zwei Songs, die noch am ehesten Mitsingcharakter haben. Glücklicherweise sind beide nebst (dem ebenfalls anständigen) House Gone Up In Flames auf der The Road I Must Travel EP vorhanden, die eine deutlich bessere Wahl ist als das ganze Album. Der Rest ist zu oft zu schwach: Da reiht sich Song an Song und man verpasst die Botschaft, weil sie schlicht nebenher plätschern. Wenn dann einmal etwas mehr Leben in der Sache ist, dann ist es Jaulen und „Mic Check“ Rufen im bluesigen Totalausfall Flesh Shapes The Day. Ansonsten kann man ja noch im Booklet lesen, dass es um Immigranten und Armut, die Regierung und Sweatshops und ähnliches geht.

Aus seinen durchaus guten Ideen macht Morello hier zu wenig. Besonders auf Festivals scheinen seine ermüdenden Solostücke unvorstellbar. Da passt es gut, dass für eben diese Rage Against The Machine wiedervereinen. Mit der E-Gitarre an der Seite von Wirbelwind Zack De La Roca macht er doch die bessere Rolle als als Nightwatchman.

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