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The Ting Tings – We Started Nothing

Während andere Bands in diesem Genre noch verzweifelt versuchen, anders zu klingen und eine Revolution herbeizuführen, benennen ein britischer Herr und eine britische Dame ihr Debütalbum salopp „We Started Nothing“ und schaffen es damit beinahe ungewollt, eine Welle loszutreten. Wenn man irgendeiner Band nachsagen kann, dass sie nach „2008“ klingt, dann wohl den Ting Tings.

„I started nothing, I wish I didn’t!“

Woher dieser „2008“ oder „Up-To-Date“-Effekt beim Hören kommt, das kann man gar nicht so genau sagen – Und am wenigsten kann es sich wohl die Band selbst erklären. Katie White und Jules De Martino stammen aus Salford, einem kleinen Vorort von Manchester und hatten ursprünglich alles andere als den musikalischen Durchbruch im Kopf. Während er sich einem Kunststudium hingab, feilte sie noch an ihrer Existenz und wankte zwischen einer soliden Ausbildung und einigen (eher minder erfolgreichen) Girlband-Ansätzen hin und her.

Doch wie es der Zufall so wollte, trafen diese beiden Menschen in der Industriestadt Wigan aufeinander und ihr gemeinsames Ziel wurde sofort deutlich: Zusammen die Popmusik rocken! Nach einem gescheiterten Versuch, zusammen mit einer dritten Person, einem zusätzlichen DJ, Musik zu machen, nahm Katie die Gitarre und das Mikrofon in die Hand, Jules setzte sich hinter das Schlagzeug und schon war sie da, die Grundvoraussetzung für die Ting Tings.

Die ersten Töne, die Katie der Gitarre entlockte, sind immer noch das, was man auf „Great DJ“, dem ersten Track des Debüts, zu hören bekommt: Ein simpler D-Akkord, ungezwungen heruntergeschrammelt, gefolgt vom ersten rhythmischen Schlagzeugeinsatz Jules und einem freundlichen „Didip didip“ vom Synthesizer. Und direkt diese ersten 20 Sekunden sind wahnsinnig catchy. Spätestens beim Refrain hat es dann wohl jeden gepackt. Wer summt nicht gerne bei parolenhaften „Ah ah ah ah ah ah“s mit.

Die Stimme von Katie ist sehr weiblich und dennoch stark und selbstsicher. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und der Elan, mit dem sie singt, wird stellenweise auch mit einer wütenden Nuance untermalt – Einfach eine sehr kraftvolle Stimme. Musikalisch gesehen also gitarren- und synthesizerlastige Popmusik, mit weiblichem Gesang. Vom Grundgefühl her vergleichbar mit Bands wie No Doubt. Wobei hier auch nicht der ruhige Aspekt vergessen werden darf: Songs wie „Traffic Light“ sind schon ziemlich folkig, entspannend und ergänzen das energiestrotzende Programm der Platte perfekt.

Schlussendlich bleibt nur zu sagen: Schön, dass das Album nun auch seinen Weg nach Deutschland findet, wo es im Ausland doch schon zu reichlich Resonanz führte. Auf Live-Darbietungen darf man gespannt sein, wird diesen doch jetzt schon ein legendärer Status nachgesagt. Eventuell kommen ja zum Dockville-Festival diesen Sommer noch einige Deutschland-Shows dazu – Man darf gespannt sein!

„Nothing was the same again, all about where and when.
Blowing our minds in a life unkind – Gotta love the BPM!“

VÖ: „We Started Nothing“ erscheint am 30.05.2008 auf SONY BMG.

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