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This Will Destroy You & Codes In The Clouds // 22.April 2008 // Café Zapata Berlin

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. So geschehen an dem einen April-Abend als ich zu spät zum Konzert von This Will Destroy You kam und fast das ganze Set der Vorband Codes In The Clouds verpasste. Diese Tatsache sollte sich als regelrechte Untat erweisen, da die letzten zwei Lieder (immerhin so viel habe ich noch mitbekommen) sehr gut zu überzeugen wussten. „Energetisch und zugleich bezaubernd“ sagt die Booking-Agentur der Band – eine recht treffende Beschreibung. Postrock von fünf Typen aus Kent in England, gänzlich ohne Gesang, ziemlich eingängig. Die Melodien verweben sich ineinander und brechen dann gerne mal in einem kleinen Schlagzeuggeballer aus.
Für This Will Destroy You stelle man sich folgende Szenerie vor: einer der ersten warmen Abende in diesem Jahr und das Zapata ist bis hin zur Eingangstür mit Menschen gefüllt. Man steht also dich an dicht und zusätzlich fegt einem auch noch alle fünf Minuten eine große Flamme über den Kopf, da es im Zapata so komische Drachenkonstruktionen an der Theke gibt, die meterweit Feuer speien können. Es wird also heißer und heißer, zusätzlich drängeln die Menschen immer mehr und mehr und es beginnt zu nerven.
Die Band fängt an zu spielen, recht ruhig, man muss schon ein wenig warten bis sich das Stück aufbaut und jeder der vier Musiker sein Instrument bedient. Die vorige Stresssituation durch Feuer und Drängelei scheint sich aufzulösen, das Publikum wirkt sehr gespannt und vor allem konzentriert. Die Songs verflechten sich in Melodie und Rhythmus, legen breite Klangteppiche, die sich zu einem großen Geräuschberg auf- und abstapeln und man selbst befindet sich schnell in einem Meer verschiedenster Klangfarben. Könnte man das aufmalen, würde es vielleicht aussehen wie ein kleiner Spross, der zu einem großen Baum heranwächst, dessen Äste sich immer weiter in den Himmel bewegen, gleichzeitig aber auch zum Boden laufen und ineinander greifen. Hinzu käme vielleicht noch Niederschlag, welcher leicht auf das Bild fällt und gelegentlich mit starken Donner darauf einschlägt.
Postrock, der sehr atmosphärisch daher kommt, sich ins Gedächtnis einbrennt und offensichtlich zu metaphorischem Denken anregt. Unterstützt von ein bisschen Gefrickel aus dem weißen Macbook und einem Gerät daneben, dessen Felder abwechselnd blau aufleuchten.
Das Publikum scheint durchaus befriedeigt, es gibt Zugaben und es heißt, die Show in Berlin sei um einiges besser gewesen als die in Hamburg. Obwohl die Show in Hamburg auch schon großartig gewesen sei. Gut!
Noch ein paar Fotos gibt es hier.

http://www.myspace.com/codesintheclouds
http://www.myspace.com/thiswilldestroyyou
http://www.dial-booking.de
http://www.booking.kolleqt.com/

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