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Tiga – Ciao!

Der wohl bekannteste kanadische DJ und Produzent im Bereich elektronischer Musik ist zurück – Welcome back, Tiga! Nach seinem Debüt „Sexor“ aus dem Jahre 2006 haut der geborene Inder nun den zweiten Longplayer auf den Markt. „Ciao!“ ist der Titel der Platte. Verabschieden möchte sich Tiga mit diesem Album aber sicherlich nicht, dafür ist die Musik zu selbstbewusst. In diesem Sinne: Turn the night on!

Wie immer bei Tiga findet man ein buntes Gemisch aus Pop-Anleihen und verschiedensten elektronischen Experimenten bis hin zu Acid und House wieder. Und auch wenn das schon beim Debüt und bei seinen vorherigen Veröffentlichungen so war… Irgendwas fehlt hier. Speziell die erste Hälfte der Platte wirkt stellenweise verwirrend inkonsequent. Es tauchen so viele gute Ideen auf, die aber nicht ausgereizt werden und im Verlauf der Platte wieder in der Versenkung verschwinden. Das ist sehr schade. Trotzdem gibt es einige Highlights auf dem Album, die umso leichter ausfindbar zu machen sind: „Mind Dimension 2“ kommt mit einer donnernden Bassline daher, die schon an Künstler wie Alter Ego erinnert. Und „Luxury“ steht symbolisch für den Pop auf dem Album – Eingängige und rhythmische Synthesizer und dazu seichter Gesang. Und kaum ist man in der Traumwelt des Songs angelangt, zerstört der darauf folgende Track, „Sex O’Clock“, jegliche Illusion. Da ist jemand so sehr bemüht, alle hedonistischen Gedanken in einen Track zu sperren, dass es beim Zuhören beinahe peinlich berührt.

Über die Lyrics muss man bei diesem Album nicht wirklich viele Worte verlieren. Eine Meisterleistung ist das bei weitem nicht, eine abgelutschte Phrase der elektronischen Musik nach der nächsten zu dreschen – Aber mal ehrlich, wen interessiert schon der tiefere Sinn der Texte bei Tiga? Eine gute Stimme hat der Kerl trotzdem, recht sexy, wenn auch ein wenig nasal.

Trotz alledem: Alles in allem ist Tiga auch mit „Ciao!“ ein gut hörbares Album zwischen feinem Pop und brechendem House gelungen. Aber das Album erfüllt bei weitem nicht die Erwartungen, die man hatte. Der Vorgänger „Sexor“ war einfach zu gut. Aber wenn Tiga dort weitermacht, wo er mit dem fulminanten 10minütigen Outro-Track „Love Don’t Dance Here Anymore“ aufhört, dann sind wir gespannt auf Weiteres.


VÖ: „Ciao!“ erschien am 17.04.2009 bei PIAS.

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