Dieser Text versteht sich als Antwort auf den Artikel „tomste mit nach du bist deutschland?“ von WIGLAF DROSTE, erschienen in der taz, nachzulesen hier
Klar kann man Tomte scheiße finden. Fand ich auch lange Zeit, besonders Thees Uhlmann war mir tierisch unsympatisch. Und natürlich darf man Kritik an angeblichen Verkaufsstrategien einer Band üben, sollte man sogar. Um diese Kritik soll es hier auch gar nicht gehen. Aber an dieser Stelle ausgerechnet Tomte in Verbindung mit der geschmacklosen „Du bist Deutschland“ Kampagne zu bringen, zeugt von einem plumpen persönlichen Feldzug ihrerseits, werter Herr Droste, gegen die Band.
Gerade Tomte und das Label Grand Hotel van Cleef – die Grenzen sind hier bekanntlich fliessend – haben sich lange bevor auch auf Bäckertüten stand, dass wir alle Deutschland sind, schon immer von der aufkommenden Deutschtümelei im Musikgeschäft distanziert, konkret ging es damals um eine geplante deutsche Musikquote. Nachzulesen gibt es diesen Text unter http://www.icantrelaxin.de.
Pop-Nationalismus ist schlecht, Deutschtümelei ist schlecht – das steht ausser Frage – und meinetwegen sind auch Tomte schlecht, zusammen passt das Ganze aber Ganz und gar nicht.
Und Tomte gibt es auch schon ein paar Jahre, es hätte schon zu Genüge Möglichkeiten gegeben, sich über die Band auszulassen. Aber da gab es Mia und „Du bist Deutschland“ noch nicht, sprich die welt war ein bisschen weniger schlecht. Und Wiglaf Droste hatte keinen Grund, Tomte scheiße zu finden, weil sie deutsch sind und singen.
Mit geht es gar nich so sehr darum, Tomte in Schutz zu nehmen, das haben sie gar nicht nötig. Ich finde den Artikel in der taz nur tierisch dreist und wollte das mal gesagt haben.
Ausserdem ist das neue Tomte-Album toll.
Benni, da kann ich dir nur recht geben!