Irgendwo zwischen Punk, Rock, Pop, Screamo und Hardcore lassen sich Trip Fontaine einsortieren. Die Rodgauer Band sind alles und nichts gleichzeitig, sitzen zwischen allen Stühlen, lassen sich keine Kategorien vorschreiben und veröffentlichen genau in diesem Nicht-Stil ihr bereits drittes Album mit dem Titel „Lambada„.
Seit ihrem brillanten „Dinosaurs in Rocketships“ sind zwei Jahre ins Land gezogen, wo wir Trip Fontaine immer wieder auf genialen Konzerten bewundern konnten. Für ihr neues Werk ziehen sie alle Register der Kreativität und kombinieren alle möglichen und vor allem unmöglichen Stilmittel miteinander. Nur das Cover vom idyllischen Familienurlaub passt so gar nicht ins Bild, da wäre etwas chaotischeres a la „Dinosaurs in Rocketships“ passender gewesen. Mit „I’ll gain eternal life“ beginnt das Album fast melancholisch und endet mit bretternden Gitarren und mehrstimmigem Gesang.
„Bobo Blues“ ist das beste Beispiel für dieses Album: Es beginnt mit lauten, schrillen Gitarren und einem feurigen Schlagzeug-Wirbel, geht über in Stille, die von Synthesizern gebrochen wird, die schon fast langweilig klingen. Das ganze wird garniert durch einfachen Gesang, der mit (schiefen) Chorelementen unterlegt ist, bevor dann wieder die wilden Gitarren los preschen und die knappen viereinhalb Minuten beenden. Da kann man auch den hier nicht so kreativen Text („red wine red wind red wine red wine in the starshine starshine starshine starshine„) gerne mal vernachlässigen.
Wer Trip Fontaine nicht schon nach „Dinosaurs in Rocketships“ lieb hatte, wird es bei „Lambada“ ganz sicher tun. So viel kreatives Chaos, was sich langsam aber sicher in den Gehörgängen festsetzt… Und bei wem das noch nicht reicht, sollte sich Trip Fontaine mal live ansehen, wenn die Kreativität ein Gesicht bekommt und auf der Bühne explodiert!
Das Lied „Wit Taker“ gibt es hier als kostenlosen Download.
Trip Fontaine – „Lambada“ erschien am 15. Oktober über Staatsakt (CD) und Zeitstrafe (Vinyl).