Die dreiköpfige Band aus Nordirland hat uns schon vergangenes Frühjahr mit ihrer Single „Something Good Can Work“ den Kopf verdreht. Nun endlich veröffentlichen Two Door Cinema Club ihr Debutalbum „Tourist History“, dass uns knapp über eine halbe Stunde mit einem energievollen, tanzbaren Indie-Elektro-Pop-Gemisch beschenkt, der an The Rifles, Bloc Party oder auch Death Cab For Cutie erinnert, doch so neu und unverbraucht bleibt und uns nicht auf dem Stuhl halten kann.
Mit 15 begannen Sänger beziehungsweise Gitarrist Alex Trimble und Bassist Kevin Baird aus Bangor in Nordirland zusammen Musik zu machen und formten mit Sam Halliday, der ebenfalls Gitarre spielt, ihre erste Band. Mit von der Partie war auch ein Schlagzeuger, der jedoch, als sich das Projekt zugunsten Two Door Cinema Clubs auflöste, auf der Strecke blieb. Beats wurden digital erzeugt, ein erster Deal mit Kitsuné folgte und die Wahl zwischen Universität und professioneller Musiker-Karriere fiel zugunsten der Band. Davon handeln auch die Songs „What You Know“, „I Can Talk“ und „You’re So Stubborn“, die neben Zweifel an der Entscheidung auch Argumente zur Rechtfertigung dieser aufzeigen sowie der Song „Something Good Can Work“, der schon vergangenes Frühjar als Single erschien und durch seine Afro-Beats and Vampire Weekend erinnert.
„It’s what we were trying to do, to build up courage to do this full time rather than go to university.“
Elektro, Indie-rock und Afro-Beats werden mit diesem Debut in 32 Minuten und 10 Songs, die alle knapp über drei Minuten dauern, auf Platte gepresst. Jeder der Tracks ist wie zum Beispiel „Cigarettes In The Theatre“, in dem man auch Trompeten findet, ein Werk an sich und ein energiereiches sowie tanzbares Klangerlebnis, dem sich der Hörer nicht entziehen kann.
„We just wanted a really impressive first album, where every song could be someone’s favourite.“
In „Undercover Martyn“ ist einem fikiven Geheimnis begründeter Song, in dem jemand, dem eine harte Aufgabe gevorsteht zu ängstlich, diese durchzuziehen.
„Eat That Up It’s Good For You“ handelt von dem Berichtigen der Angwohnheiten von Männer. Alex sagt hierbei grinsend über sich selbst:
„That’s me venting my anger, in a happy pop song.“
Zu Empfehlen sind alle Songs, denn dieses Debut ist außerordentlich gelungen und damit eine der Platten, die man gerne von vorne bis hinten und zu jeder Tageszeit hören möchte. „What You Know“ und „Come Back Home“ sind ebenso unbedingte Anspieltipps, die durch schöne Melodieführung glänzen und von denen vor allem erster an Shout Out Louds erinnern. Allerdings gilt es, die Aussage der Band zu unterstreichen, dass jeder dieser zehn Songs zum Lieblingslied werden kann.
Man darf gespannt bleiben, mit was uns diese Band noch überraschen wird, wenn ihr Debut schon so großartig geworden ist!
Ende März spielen Two Door Cinema Club mit Phoenix in Frankreich und Belgien, bevor sie uns zu folgenden Terminen in Deutschland besuchen, nach denen sie in Skandinavien touren.
Termine in Deutschland:
7.4.2010 Köln- Gebäude
8.4.2010 München- Atomic Café
10.4.2010 Hamburg- Motorboot Live
VÖ ist am 05.03.2010