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Underground Railroad – Sticks and Stones

Da behaupte noch einer, Männer seien nicht Multitasking-fähig: Raphael Mura ist gleichzeitig Schlagzeuger, Sänger und ab und zu bedient er währenddessen noch die Synthesizer. Vielleicht sind das auch nur Auswirkungen seines ADHD-Syndroms (Hyperaktivität). Seine beiden Bandkollegen sagen zudem, dass er sogar im Schlaf weiter Schlagzeug spielt. Allein daran kann man erahnen, welche Energie hinter Underground Railroad steckt, die nun mit „Sticks and Stones“ ihre zweite Platte veröffentlichten.

Bereits im vergangenen Jahr erschien mit „Twisted Trees“ das Debüt-Album von Underground Railroad. Die Exil-Franzosen, die nun in England leben, wurden von One Little Indian gesignt und nahmen „Sticks and Stones“ zusammen mit John Goodmanson (arbeitete unter anderem schon mit den Blood Brothers und Blonde Redhead zusammen) in Seattle auf. Ihre Inspiration beziehen Raphael Mura, Marion Andrau und JB Ganivet unter anderem vom UK- und US-Punk.


Underground Railroad bewegen sich in einem Spektrum zwischen Noise, Punk, ein wenig Elektro, Rock aber auch Pop. Mit „Kill me now (or you never will)“ beweist die Band ihre große Vielschichtigkeit, Der Song ist einer der eingängigsten des Albums. „Stuff in your Pocket„, welches von Marion Andrau gesungen wird, die ebenfalls ab und zu das Mikro übernimmt, fängt einfach und ruhig an, dreht sich dann aber: Der Rythmus wird immer schneller und endet in einem psychedelischen Wirbel.
Sticks and Stones“ and „NYC (Money Money)“ versprühen frischen Charme und die drei Musiker beweisen hier sogar Shouter-Qualitäten. Auf „Poems for Freaks“ und „Six Pieds Sous Terre“ wurden hingegen Cello-Arrangements verwendet… Allein daran kann man schon erahnen, welche Unterschiede sich zwischen den einzelnen Tracks auftun und trotzdem oder gerade deswegen bildet das Album eine große Einheit, die man prima durchhören kann.

Underground Railroad begleiten gerade Nada Surf auf ihrer Europa-Tour (Deutschland-Termine leider schon vorbei) und beweisen dort, wie gut ihre Musik vorallem live funktioniert. Raphael Mura am Schlagzeug erinnert an das Animal aus der Muppet-Show und man kann ihn kaum aus den Augen lassen. Wenn also Underground Railroad mal wieder in Deutschland sind, solltet Ihr euch das nicht entgehen lassen! Vorher sollte man aber ruhig schon mal in die Platte reinhören!

Underground Railroad – „Sticks and Stones“ ist seit dem 26. September über One Little Indian erhältlich.

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