Drei Jahre sind vergangen, seit die Österreicher Velojet von sich hören ließen. Nun sind sie zurück und liefern mit „Heavy Gold And The Great Return Of The Stereo Chorus“ nicht nur einen komplexen Albumtitel, sondern auch das dritte Album ab. Vorbei ist die Zeit der eigenverantwortlichen Werkelei. Die Band hat es diesmal zugelassen, dass helfende Hände das Album formen. Und das merkt man der Platte auch an.
Nicht nur, dass Velojet diesmal aus ihren Seppdember Studios gekrochen sind und sich ins große Wien begeben haben, um das Album einzuspielen – Auch ansonsten haben sie viele Gastmusiker eingeladen, um sie auf bei den Aufnahmen zu unterstützen. Die Veränderung fing an, als Keyboarderin Irene Grabherr 2008 die Band verlassen musste. Velojet suchten nun nach einem Ersatz, um ihr Quartett wieder zu vervollständigen. Gefunden wurde Katharina Auinger, die aber nicht Keyboard, sondern Piano spielt. Von dem neuen Ansatz begeistert, haben Velojet sich für das Album kurzum das Klassik-Ensemble Neuschnee an Bord geholt, die die Band auch live unterstützen werden. Cello und Violine sind jetzt Bestandteil von „Heavy Gold…“ und lassen die Musik in einem ganz anderen Licht dastehen.
Bereits im Opener „Prelude“ kommen die neuen Instrumente zum Einsatz und lassen das Album wie den Soundtrack zu einem Film beginnen. Weiter geht die Reise durch und zumindest die Hälfte der Songs ist weiterhin mit den klassischen Elementen gespickt. Das bringt Abwechslung in die Songs und macht das Album spannend. Der letzte Song „Driving Home“ ist sogar ein wunderbar ironisches Folk-Stück. Und trotzdem lässt sich das alles auf ein Schlagwort reduzieren: Poprock. Die Songs gehen ins Ohr. Grund dafür ist die tanzbare Grundstimmung der Platte, die vielen Choruspassagen und eingängigen Refrains. Letztere gibt es nämlich wirklich wie Sand am Meer, was der Albumtitel ja auch bereits verspricht. Eine weitere Stärke ist die Stimme von Leadsinger René Mühlenberger. Er kann sowohl glasklar und herzerwärmend singen, als auch gemäß der Musik ausbrechen, dass sich die Stimme nur so überschlägt.
Alles in allem haben Velojet mit „Heavy Gold And The Return Of The Stereo Chorus“ ein wahnsinnig gutes drittes Album abgeliefert. Wenn sie diesen neuentdeckten Stil weiterverfolgen, darf man sehr gespannt sein, was da in Zukunft noch so kommen wird. That’s how it’s supposed to be. We’re living we’re feeling free…
VÖ: „Heavy Gold…“ erschien am 01.04.2010 auf Wohnzimmer Records.