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Waktu Loopa (Künstlerportrait und Interview)

Die Augen schließen, eintauchen und auf Reise gehen. Durch dichte Nebelschleier und verschwommen Wolkengebilde. Die Sonne kommt hindurch, man legt den Kopf in den Nacken, der Wind streichelt das Gesicht, während man sich auf dem Wasser wähnt. Sich treiben lassen, die Musik lullt ein, gefangen sein in einer Blase, versinken und endlich mal an Realität und Tristesse vorbei. Hier wurde das perfekte Schlupfloch für den Alltag geschaffen und es ist egal wo man ist, es wird funktionieren.

Mit Kopfhörern auf dem heimischen Sofa, irgendwo bei Sonnenuntergang auf der Autobahn oder im Club – man wird sich willkommen fühlen. Die Musik greift um sich, vereinnahmt und trägt einen fort. Nichts ist wirklich greifbar, die Musik streichelt die Sinne und man möchte an diese Orte zurückkehren, denn hier verschmelzen die traumwandlerischen Momente zu einem großen Ganzen. Fern ab und völlig abgehoben von diesem grauen Alltag.

So präsentiert sich alles, was mit dem Künstler Waktu Loopa zu tun hat.

Der in Bentheim aufgewachsene J. Heinzel , der früher hier zu Gegend in Bands wie „Once on Mars“(zusammen mit späteren Union Youth Mitgliedern) und „Die Elfenhaften“ mitgewirkt hat, fühlt sich mittlerweile in Berlin zu Hause und beschreibt seine Tracks selbst als entspannt, melodiöse Listening Musik, die oft fürs Ohr sind aber auch gerne mal ins Bein gehen und den Hörer überraschen dürfen. Es sei von Stück zu Stück verschieden, aber generell folge die Musik von Waktu Loopa keinen festen Konventionen, was ihr einen wunderbaren, eigenwilligen Charakter verleiht. Nicht umsonst sagt Waktu Loopa selbst, dass die größte Stärke an seiner Musik das andersartige sei.

Das beginnt schon beim Namen Waktuu Loopa und setzt sich bei kuriosen Tracktiteln wie Frootshark, Indianshoota und dem Artwork weiter fort. Was diese namentliche Komponente angeht, so fand Heinzel bei einem Urlaub in Indonesien den entscheidenden Inspirationskick und entwickelte dabei Faible für das markante Doppel-O.

Der Wunsch Musik zu machen, so Heinzel, war schon sehr früh da, doch bis das Geld für Synthesizer und Co. reichte ging einige Zeit ins Land. Ab diesem Punkt jedoch folgte eine stetige Entwicklung und erste DJ-Gigs in Münster.

Viele werden Heinzel vermutlich als Musiker der Band Punch Department kennen, die eher für die düsteren, treibend-psychedelischen Elektrosounds bekannt sind. Waktu Loopa ist da totales Kontrastprogramm, ein ganz anderer musikalischer Ansatz, auf dem Heinzel derzeit auch sein Hauptaugenmerk legt.

Auch beruflich hat Heinzel den Weg zur Musik, oder besser, in den Musikhandel eingeschlagen und vertreibt bzw. kauft analoge Synthesizer mit Schwerpunkt modularer Synthesizer. Der ganze Vertrieb ist mit seiner Auswahl an Geräten in gewisser Weise einzigartig in Europa, bietet so manche Rarität und sollte von Interessierten unter www.schneidersbuero.de unter die Augen genommen werden.

Für alle die Musik lieber hören sei Waktu Loopa dringendst empfohlen. Es ist Musik die sowohl fordern kann, aber auch unglaublich entspannt und mit einmaligen Momenten daherkommt.

Auszüge aus dem Interview:

Hast du Vorbilder- Musiker denen du nacheiferst?

Vorbilder sind so eine Sache, denn es gibt bestimmt Künstler die mich beeinflusst haben. Aber direkt nacheifern möchte ich niemandem. Natürlich nimmt man verschiedene Sounds, Styles, Techniken oder ähnliches auf, und möchte dahinter kommen wie diese produziert wurden, um es so, oder so ähnlich in die eigene Musik zu integrieren, allerdings möchte ich mich auch nicht zu sehr von außen beeinflussen lassen. Da kommt mir auch immer wieder mein mehr oder weniger latent ausgeprägter Dilettantismus zur Hilfe. Oder mein absolut verinnerlichter Starrsinn der Andersartigkeit, was mich einfach daran hindert Sachen eins zu eins zu kopiere. Ich kann es einfach nicht! Das kann und ist des Öfteren ein Segen und Fluch zugleich!

Hat die Stadt Berlin Einfluss auf deine Musik.

Die Tatsache in einer großen Stadt zu wohnen prägt bestimmt meine Gefühlswelt, die sich dann wiederum in meiner Arbeits- und Ausdrucksweise zu einem gewissenTeil wiederspiegelt. Es inspirieren mich eher andere Dinge in dieser Stadt, dass sind oftmals Geräusche, oder visuelle eindrücke, vielleicht auch die ein oder andere Begegnung mit interessanten Leuten oder Konzerte, die hier zu Hauf stadtfinden…

Was nimmt sonst Einfluss auf die Musik.

Emotionen, Substanzen, Situationen, Inspirationen, Zeit und Raum, Sehnsucht, Informationen, Technologien …

Soll Deine Musik etwas im Hörer auslösen bzw. etwas bewirken? Willst du ihn entführen, d.h sollen sie entspannen, oder ist es für den Dancefloor oder gar nur für die Kopfhörerliebhaber?

Wenn es etwas auslöst, irgendetwas, ist dass schon viel, sehr viel! Da in der heutigen Zeit so viel Musik präsent ist, reicht es schon wenn sie wahrgenommen wird. Sonst ist es eher Projekt bezogen bzw. ist lege ich deutlich mehr Gewichtung auf die eigene audiophile Erfüllung als auf die Auswirkung auf den Konsumenten.

Was steht in Zukunft für Waktu Loopa an?

Ich werden an einem Live Act arbeiten, aber das wird noch viel zeit in Anspruch nehmen. Welches eine große Herausforderung für mich darstellt.

Zusätzlich möchte ich schon seit langen eine Art EP in Eigenregie rausbringen. Vermutlich als strenglimitierte CD, mit aufwendigem Cover in Handarbeit gefertigt und einigen Waktu Tracks darauf. Weiterhin ist noch ein Vinyl Release unter anderem Namen, mit recht experimenteller Klangstruktur geplant, eher etwas für den Kunstliebhaber, als den Musikfreund, ebenfalls streng limitiert. Ebenfalls in eigener Handarbeit. Als Download wird’s bestimmt auch noch das ein oder andere Stück geben. Das kann man dann, wie einige andere zuvor, dann über Geyser Recordings bei diversen Anbieter kaufen ( Itunes, Beatport, usw.) Desweiteren habe ich gerade angefangen ein Fotobuch zu realisieren, das Konzept steht soweit, Unterstützung von befreundeten Künstlern ist auch gewährleistet, aber worum es genau geht bleibt noch unter Verschluss, es wäre einfach zu früh das detailiert zu beschreiben. Also, Pläne gibt es genug, bleibt nur abzuwarten, wie viel Zeit die Verwirklichung verschlingen wird.

Was ist die größte Stärke an deiner Musik?

Das andersartige !

Worauf sollte man als Hörer achten?

Auf alles andere als das andersartige!

Musik gibt’s zu hören auf
www.myspace.com/waktuloopa
www.myspace.com/punchdepartment

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