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We don't care as long as you stay who you are – Die Beatsteaks in Hannover

Den richtig großen Durchbruch – den schafften die Beatsteaks wohl mit ihrem im Frühjahr erschienenen Major-Debut „Smack Smash“. Riesige, ausverkaufte Hallen und ein Video nach dem anderen auf den Musiksendern. Kürzlich dann noch die Ehrung als „Best German Act“ bei den MTV Europe Music Awards – da verkauft man dann auch schonmal das Capitol in Hannover aus.

Über die Politik im Capitol habe ich mich an dieser Stelle ja schon desöfteren ausgelassen und ich tue es wieder: es geht einfach nicht an, die Getränke für solche Wucher-Preise zu verschleudern und dann auch noch das Publikum einzusperren, da bei Verlassen des Gebäudes die Eintrittskarten ungültig werden. Pfui!
Doch kommen wir zum musikalischen. Den Anfang machten an diesem Abend THE BRIGGS aus dem Hause Sideonedummy, die, wie man sagt, recht guten Streetpunk spielen sollen. Mir blieb diese Qualität ob des total überfüllten Konzerthauses leider verborgen und es galt, einen Platz zu finden, an dem auch Menschen durchschnittlicher Körpergröße überhaupt noch etwas sehen konnten.
Gar nicht so einfach, aber schließlich wurde auch diese Hürde genommen und es wurde ein Platz zwischen sehr seltsamen Menschen gefunden, die wohl noch nicht auf allzuvielen Beatsteaks-Konzerten anwesend waren. Anyway. Die Beatsteaks kamen schliesslich, sie sahen und sie siegten! Als relativ zu beginn des Auftritts bereits der 48/49 – Klassiker „Unminded“ durchs Capitol schallte, stand fest, dass da eine Band trotz allem ihre Wurzeln nicht vergessen hat. Natürlich gab’s zu Hauf aktuelle Songs à la „Hand In Hand“ oder „Hello Joe“, aber insgesammt war wirklich jede Platte im Set vertreten. Sei es das bereits erwähnte „Unminded“, „Shiny Shoes“ von einem großartigen Album mit dem Namen „Launched“, „Let me in“ aus „Living Targets“-Zeiten oder auch „Hey Du“ von der „Wohnzimmer EP“.
Die Beatsteaks liessen folglich überhaupt nichts anbrennen und hatten zudem eine auffällig aufwendige und schön anzuschauende Lichtshow mit im Schlepptau. Nun ist es dann wohl auch offiziell, was viele schon lange wissen: Herzlich Willkommen in der ersten Liga des Rock’n’Roll.

Nur eines hat an diesem Abend leider gefehlt: der Flair eines Beatsteaks-Konzerts, wie man ihn kannte und liebte. Das sind dann wohl die negativen Begleiterscheinungen, wenn man zum „Best German Act“ gekührt wird. Die Berliner selbst traf hier keine Schuld – sie zeigten eine klasse Liveshow, wie eh und je. War ja auch nicht anders zu erwarten.

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