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Clickclickdecker live am 05.04.2009 im Molotow Hamburg

Es war Heimspiel am 05.04. für Kevin Hamann und seine Band. Clickclickdecker kehrten nach über einem Monat Tourerei durch ganz Deutschland wieder an die Elbe zurück – Und die Freude darüber merkte man nicht nur den Musikern, sondern auch dem Publikum an. Bereits vor angekündigtem Einlass tummelten sich die Menschen vor dem Molotow und in der dazugehörigen Meanie Bar und harrten der Dinge, die da kommen sollen.

Das Wetter war zudem bereits vom Frühling geschwängert und so konnte man wunderbar draußen herumhängen und schon das erste Bier köpfen. Das tat unter anderem auch Lars Lewerenz, der mir im kürzlich erworbenen italienischen Akzent bereits einige Takte von der Tour erzählte und mir die aktuellen Audiolith-Releases zum Rezensieren in die Hand drückte. Schön, so ein Abend, wo alle mal wieder zusammenkommen. Auch Merchandiser und Fahrer Säge von Juri Gagarin war, als ich das Molotow betrat, bereits fleißig am… öhm.. iPhone spielen. Ich schlug ihm ohne zu zögern eine neue Rubrik auf Mainstage vor, die Geschäftsidee schlechthin. Der geplante Name: „Säge sägt“. Der geplante Ablauf: Säge sägt in regelmäßigen Abständen irgendwas auseinander, man filmt ihn dabei 5 Sekunden, lädt das Video auf Mainstage und fertig ist der Schwachsinn. Ich und auch andere Leute fanden die Idee echt super, nur der Protagonist selbst war davon leider nicht so angetan.

Doch genug der Phrasendrescherei, kommen wir nun mal zu dem, um was es an diesem Abend eigentlich ging: Die Musik. Neben Clickclickdecker spielte noch 1Limited im Vorprogramm, den die meisten bereits vom Sehen kannten, da dieser Herr, Felix, eine Hälfte des Hamburger Podcasts iLive ist. Für einen Warmup-Act war das Molotow bereits gut gefüllt. Ganz allein stand er mit Gitarre auf der Bühne und schrammelte einen Coversong nach dem nächsten herunter, liebevoll im Gewand einer kleinen Liebesgeschichte verpackt. Die Coversongs waren allesamt ziemlich untypisch und größtenteils ursprünglich dem Eurodance zuzuordnen. Aber so hat 1Limited bewiesen, dass man aus dem größten Mist noch anständige Songs zaubern kann. Auch an einem Audiolith-Hit hat er sich zu schaffen gemacht und dem „Superschnitzellovesong“ der Frittenbude ein akustisches Gewand gegeben.

Nach etwa einer halben Stunde verließ er die Bühne wieder und noch mehr Menschen kamen ins Molotow. SEHR VIELE Menschen kamen ins Molotow, es war nämlich restlos ausverkauft. Und da geht das Problem los, schon vor dem eigentlichen Auftritt war die Hitze in dem Laden unerträglich. Einer Freundin von mir schlug das so auf den Kreislauf, dass sie das Konzert nicht mehr mitmachen konnte. Dazu muss erwähnt sein, dass das durchschnittliche Hamburger Publikum ja nicht unbedingt für seine hemmungslosen Ausraster berühmt ist, es geht ja eher gediegen zu, da der Hamburger ein Beobachter ist. Trotz alledem war es brüllend heiß, schließlich waren ja die Temperaturen vor der Tür auch gestiegen. Vielleicht hat das Molotow noch nicht dran gedacht, seine Lüftung dem Wetter anzupassen, man weiß es nicht genau.

Wie auch immer, mich hat es glücklicherweise nicht ausgeknockt und etwa nochmals eine halbe Stunden später, es dürfte gegen 22 Uhr gewesen sein, enterten dann endlich Kevin Hamann, Lars Lewerenz, Simon Rass und Oliver Stangl die Bühne, um die Songs der neuen Platte „Den Umständen Entsprechend“ live vorzutragen. Allgemein lässt sich festhalten, dass die Songs live noch um einiges krachiger sind als auf Platte, Kevin Hamann sich die Seele aus dem Leib singt, die Stimmung innerhalb der Band wunderschön anzusehen ist und auch der nötige Smalltalk zum Publikum nie zu kurz kommt. Eingeleitet wurde der Abend durch „Mit Naumanns Füßen“, einem Gedenksong an niemand geringeren als Ashi von Captain Capa, dem so an jedem Konzertabend einige Gedenkminuten gewidmet werden. Und so rockte die Band auf der Bühne – im Gegensatz zum Publikum – sich von einem Song zum nächsten. Es war eine bunte Mischung als alt und neu, der Fokus war also nicht nur auf das aktuelle Album gelegt. Besonders erwähnenswert ist sicherlich noch die Nasenflöte, die auf dieser Tour wohl auch abseits der Bühne gern mal zum Einsatz kommt.

Nach fast 1 1/ 2 Stunden und einer Zugabe, bei der Kevin allein mit Gitarre auf der Bühne stand, wurde dann noch brav „Wer hat mir auf die Schuhe gekotzt?“ mit der gesamten Band gespielt und danach war Feierabend. Wer wollte, konnte bei Säge noch feine Sachen am Merchandise erwerben, was auch gut genutzt wurde. Wer Glück hatte, erwischt sogar noch eine der streng limitierten „Hab nur zwei Gästeplätze“-Liveplatte, die eigentlich schon als ausverkauft galt, aber heute Abend in Hamburg noch in Form von letzten Restexemplaren rausgehauen wurde. Nach und nach löste sich die Menschenmenge in, vor und neben dem Molotow auf und das Publikum machte sich auf den Weg ins traute Heim. Insgesamt ein wirklich schöner Konzertabend, der mit den bestgelauntesten Clickclickdecker trumpfen konnte, die ich je auf der Bühne gesehen hab. Sowas steckt an. Immer wieder gerne.


Alle Fotos von dem Abend findet ihr hier.

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