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Wallis Bird – Spoons

Wallis Bird ist Jahrgang 1982, Irin und dementsprechend natürlich rothaarig. Wenn auch wegen Peroxid-Nichtresistenz nur noch im Herzen. Sie pfiff, bevor sie sprechen konnte. Sang, bevor sie reden konnte. Und schrieb Lieder, bevor sie schreiben konnte. So beschreibt sie sich zumindest selbst. Aber wie klingt wohl ein Album einer solchen Frau?

Junge Frau mit Gitarre ist momentan gerade Mode, das wurde ja schon des öfteren erwähnt. Allerdings gibt es leider nur wenige Frauen, die da aus der Masse heraus stechen. Aber diese Wallis Bird ist so ein Exemplar. Dies hat gewiss mehrere Gründe.

Zum einen ist da die sehr facettenreiche und bunte Musik weit entfernt vom üblichen Einheitsbrei. Das Album ist vollgepackt mit unterschiedlichsten Songs, und dadurch eindrucksvoll abwechslungsreich. Da sind die ausgelassenen, schnellen Lieder, in denen Wallis die gesamte Bandunterstützung auffährt. Wo Einflüsse aus Pop, Rock, Folk, traditioneller irischer Musik und vielem anderen zusammen kommen. Aber auch die ganz ruhigen Momente, nur mit Akustikgitarre und Stimme, sind vorhanden. Und alles fügt sich sehr gut zusammen.

Dann ist da diese warme und kräftige Stimme. Was besonders auffällt ist die Tatsache, dass Wallis ihre Stimme bei den lauten, bei den bunten, aber auch in den ganz ruhigen Momenten immer perfekt einzusetzen weiß. So gehen die leisen, nur gehauchten Worte in „You Are Mine“ direkt ins Herz. Aber genauso reißen die fröhlichen Melodien wie beispielsweise in „Blossoms in the Street“ mit. Man nimmt dieser Frau jedes gesungene Wort ab. Man spürt die Emotionen, die hinter den Zeilen stecken. Weil sie in der Stimme verpackt sind. Und auch wenn ich das (noch) nicht selbst erleben durfte, ich wage zu behaupten, dass dies live noch mal ein ganzes Stückchen intensiver sein muss.

Dass Wallis all ihre Lieder selbst schreibt, muss eigentlich nicht erwähnt werden. Dann man merkt es sofort, dass der Inhalt ihrer Songs aus dem Herzen kommt. Dass das was Echtes ist und sich nicht irgendwer mühsam ausdenken musste. So geht es in ihren Texten in erster Linie natürlich um die Liebe, mit ihren schönen und unschönen Seiten. Aber auch einfach um das Leben an sich. Und es finden sich auch so herrlich schräge Songs wie „Country Bumpkin“ im Repertoire.

Last but not least ist da diese einzigartige positive Ausstrahlung dieser Frau, die in ihrer Musik Anklang findet. Eine beeindruckende Stärke, ganz weit weg von jeder Wehleidigkeit und von Schwermut, die auch beim Hören ihre Wirkung erzielt.


Spoons ist bereits seit September 2007 im Handel.

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